Buchpresentation : „Der Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand.“

Am kommenden Montag, dem 03.02.2020 Uhr um 20 Uhr, lädt die Deutsch-Französische Gesellschaft Münster zu einer Lesung in die Stadtbücherei Aaseemarkt, Goerdelerstr. 51-53, ein. Die Autorin Walburga Hülk präsentiert ihr Buch „Der Rausch der Jahre. Als Paris die Moderne erfand“.

Mitte des 19. Jahrhunderts wird Frankreich zum Zentrum der Welt. Charles Louis Napoléon Bonaparte, der Neffe des großen Napoleon Bonaparte, putscht sich an die Macht. Der aus einer Volkswahl hervorgegangene Präsident der Zweiten Republik errichtet erst eine Diktatur, 1852 wird er zum Kaiser proklamiert und begründet das zweite Kaiserreich Frankreich. Die Errungenschaften der Französischen Revolution gehen weitgehend verloren. Das Parlament wird entmachtet. Schriftsteller und Publizisten wie die Brüder Goncourt und Charles Baudelaire unterliegen einer strengen Zensur, Victor Hugo muss sogar das Land verlassen.

Auf der anderen Seite führt Napoleon III. Frankreich in die Moderne. In Paris beauftragt er seinen Präfekten Georges-Eugène Baron Haussmann die Hauptstadt zu einer Metropole des Industriezeitalters umzugestalten. Nach Abriss der innerstädtischen Viertel entstehen große Boulevards mit Häusern im Stil des europaweit verbreiteten Baustil des Klassizismus, ein neues Straßen- und Schienennetz, Parkanlagen sowie erste Einkaufszentren.

In ganz Frankreich schreitet die Industrialisierung voran und begründet das neue Bürgertum auf der einen Seite, die in Armut lebende Arbeiterschicht auf der anderen. Neben großen Fabriken werden Frachthäfen, Bergwerke und ein gigantisches Eisenbahnnetz gebaut, das die großen Städte Frankreichs mit Paris verbindet.

Walburga Hülk lässt diese spannende Zeit in ihrem Buch wiederauferstehen. International gilt sie als Expertin für das 19. Jahrhundert in Frankreich. Als Professorin für Romanische Literaturen lehrte sie in Freiburg, Gießen, Berkeley/ USA, Valenciennes/ Frankreich und Paris und bis zum Herbst 2019 an der Universitat Siegen.

Weitere Infos: Deutsch-Französische Gesellschaft Münster. Der Eintritt ist frei.