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Archiv u. Wissenswertes

Infos rund ums Wasser. Wasser in unserer Stadt! Wasser, ein von der Natur uns „großzügig“ zur Verfügung gestelltes Element. Aber wie selbstverständlich und oft unbedacht, ja verschwenderisch gehen wir damit um. Dabei wissen wir doch aus vielen Medienberichten, dass in anderen Ländern nicht einmal genug Wasser zum Trinken da ist. Lesen wir nun, was das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit zu diesem Thema zu sagen hat. Wasser ist eine unverzichtbare Grundlage allen Lebens. Ziel des Gewässerschutzes ist, durch eine nachhaltige Gewässer-Bewirtschaftung die Gewässer als Bestandteil des Naturhaushalts, als Lebensgrundlage des Menschen, als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie als nutzbares Gut zu schützen (§ 1 Wasser-Haushalts-Gesetz/WHG). Auf dieser Grundlage sind der Bestand der Ressource Wasser und seine Qualität dauerhaft zu erhalten und – soweit bereits geschädigt – wieder herzustellen. Jeder Eingriff in den Wasserhaushalt geht mit mehr oder minder starken Auswirkungen auf den Naturhaushalt einher. Daher gilt es im Rahmen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft die Ressource Wasser weitgehend zu schonen. Nachhaltigkeit bedeutet, den Eintrag von Schadstoffen soweit wie möglich zu vermeiden und einen sparsamen Umgang mit dem Lebensgut Wasser zu erzielen. Aufgabe der unteren Wasserbehörde innerhalb der Umweltbehörde ist es, den Wasserhaushalt vorsorgend zu schützen. Sie wirkt deshalb auf die Nutzer (z.B. Industrie- und Gewerbetriebe,Landwirtschaft, Verbände und auch Privatleute) ein, um diese Einflüsse mit den naturräumlichen Funktionen in Einklang zu bringen (Stadt Münster = Untere Wasserbehörde). Dabei stehen nicht nur die Wasserrechtlichen Vorschriften (z.B. Wasserhaushaltsgesetz. Landeswassergesetz, Richtlinien und Verordnungen) im Vordergrund, vielmehr geht es auch um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, um die Ressource Wasser nachhaltig zu schützen. Deshalb müssen wir alle bewusster und pfleglicher mit diesem kostbaren Gut umgehen. Eingebracht von Jutta Hammes

Die Promenade

Wer kennt sie nicht, Münsters beliebtesten Rad- und Laufweg. Sie entstand aus zwei Befestigungsringen, die ab dem 13. Jahrhundert dazu dienten, die Stadt zu verteidigen. Eine solche Befestigungsanlage wurde notwendig, da immer mehr Menschen sich um die ursprüngliche alte Domburg ansiedelten. Unter Bischof Herrmann II. (er lebte von etwa 1140 – 1203) wurde mit dem Bau begonnen und dann im Laufe der Zeit immer weiter ausgebaut. Der Alerdinck-Plan von 1636 verdeutlicht die Art der Befestigung. Aus dem äußeren Ring entstand die Promenade im 18. Jahrhundert. Die Anlage hatte mittlerweile ihren Zweck verloren. Das zeigte sich im Siebenjährigen Krieg, als erstmals mit Feuerwaffen gekämpft wurde. Solchen Waffen konnte die Befestigung nicht standhalten. So begann man ab 1764 damit, die Befestigung zu schleifen. Die heutige Gestalt verdanken wir Johann Conrad Schlaun, der vorschlug, den neunen Wall mit einer vierreihigen Lindenallee zu versehen. Durch Krieg und Umbaumaßnahmen im letzten Jahrhundert erhielt die Promenade ihr heutiges Gesicht. Bei einem Rundgang um die Promenade kann man noch mehrere Teile der alten Befestigungsanlage sehen (z.B. Zwinger, Buddenturm). Eine Besonderheit bietet sich bei einem Blick über die Westerholtsche Wiese. Auf der anderen Seite erkennt man noch Reste der alten Befestigungsmauer. Wer genau hinschaut, kann noch eine alte steinerne Kanonenkugel erkennen. Sie steckt immer noch in der Mauer.

S 2 Ein Druck der Stadt Münster vom 8.5.2015 Kontrollnummer 6222.284.15 Eingebracht von Heinz-Peter Pascher

Das Kreuzviertel
Das ursprünglich in der Bauernschaft Uppenberg gelegene Viertel, nur bebaut mit einigen kleinen Kötterhäusern, wurde 1875 in die Stadt Münster eingemeindet. Es wird begrenzt durch die Straßen Friesenring, Cheruskerring, Grevener Straße und Kanalstraße. Die eigentliche, systematische Bebauung erfolgte erst mit der Wende zum 20. Jahrhundert. Es entstanden die für das Viertel typischen Bauten mit zum Teil repräsentativen Fassaden. Allein die Firma Borchard aus
Münster (letzter Firmensitz an der Studtstraße) errichtete 50 solcher Häuser. Das erste Haus in der Melcherstraße wurde 1909 erbaut. Es trägt heute die Hausnummer 50. Glücklicherweise wurden im Krieg nur 40 % der Häuser zerstört. Seinen Namen hat das Viertel nicht von der 1989 –1902 erbauten Werksteinbasilika (Kreuzkirche), sondern geht auf eine
alljährliche Kreuzprozession zurück, die bis ins 16. Jahrhundert stattfand. Seit ungefähr 1150 trug die Metzger-Zunft ein großes Kreuz aus dem Dom durch das Kreuztor in Richtung Kinderhaus. Anfang des 20. Jahrhunderts wohnte im Viertel überwiegend eine Mittel- und Oberschicht. So wurde die Gertrudenstraße auch Professorenstraße genannt. Das änderte
sich in den siebziger Jahren, als Studenten die unrenovierten Häuser als preiswerten Wohnraum für WG’s entdeckten. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Bevölkerung des Viertels zu 20 % aus Studenten. Heute sind es nur noch etwa 10 %. Die Bewohner des Viertels empfinden die Wohnqualität des Kreuzviertels als überdurchschnittlich gut. Erwähnenswert sind
noch der Martin-Niemöller-Park und die Parkanlage Kreuzschanze. Eine Besonderheit stellen das Schloßtheater mit seinem Angebot als Programmkino und die Flaniermeile mit der Gastronomie rund um die Kreuzkirche dar. Im Jahre 2004 sagte der frühere Oberbürgermeister Bertold Tillmann anlässlich einer Rede beim populären Kreuzviertelfest, „Es gibt 2 Sorten von Münsteranern: die einen leben im Kreuzviertel und die anderen wollen dort leben“.
Heinz-Peter Pascher

Interessante Orte in Kinderhaus
Das Lepramuseum

Obwohl ich schon über 20 Jahre in Kinderhaus wohnte, entdeckte ich das Lepramuseum mehr zufällig. Es liegt nämlichetwas versteckt hinter dem Heimatmuseum. Bei einer Radtour vor ca 5 Jahren kamen mein Lebensgefährte und ich zu diesem Heimatmuseum an der Josefskirche. Es begann plötzlich stark zu regnen, so dass wir dort Schutz suchten.
In der Eingangstür zum Heimatmuseum stand ein Herr, der uns anbot, uns das Lepramuseum zu zeigen, dort seien wir ja im Trockenen, bis der Schauer vorbei wäre. Der freundliche Herr war Dr. Klötzer, der Leiter des Museums. Natürlich waren seine Erklärungen entsprechend informativ und interessant. So etwas hatten wir nicht erwartet! Wir erfuhren, dass
dieses Lepramuseum in Deutschland einzigartig ist und seine Exponate Auskunft geben über die Leprakrankheit früher und heute. Für Kinderhaus war die Leprastation sogar die Keimzelle eines wachsenden Ortes. Der Name bedeutet: Haus für die „ Armen Kinder“, wie die Leprakranken damals genannt wurden. Die Ausstellungsstücke zeigen an Modellen und
Bildtafeln, wie verheerend die Lepra früher ohne wirksame Medikamente aussah und durch welche Fortschritte der Medizin ihre Ausrottung in Europa erreicht werden konnte. Das Museumsgebäude wurde bereits 1350 errichtet; man kann in den Keller hinabsteigen, wo früher Bierfässer und Vorräte für die Bewohner und ihre Helfer gelagert waren.
In den oberen Räumen trafen sich die städtischen Aufsichtsbeamten, die regelmäßig den Betrieb kontrollierten. Die Kranken waren in dem heutigen Garten in kleinen Hütten untergebracht. Dort gibt es auch noch einen Brunnenschacht zu sehen. Der ganze Komplex war von einer Mauer umgeben, die eine Durchreiche für Spenden hatte. Später wurde dann die
Kirche gebaut und ein Rektorat eingerichtet. Weil vor Jahrhunderten die Angst vor dem Teufel und dem Fegefeuer sehr real war, wurde ( sogar gegen Ablassbriefe ) viel Geld in den Opferstock geworfen. Hilfreich war dabei, dass die alte Handelsstraße gen Norden direkt an der Kirche vorbeiführte (heute Alter Friesenweg genannt)! Mehr will ich jetzt nicht verraten, bitte schauen Sie selbst mal hinein, es ist sonntags von 15-18 Uhr geöffnet und kostet keinen Eintritt. Maria Luise Terörde

So sind se, de Mönsterlänner
De Ao hät gewöllig Haugwater. Bruun un gefäörlik wältert se sik düörʼt Duorp. En Bünsel fölt harin. En Trop niesgirige Lüü,
we egentliks blaots tokiken wilt, wu hauge dat Water al is un wu lange et wul no anstig, süüt dat. De lütke Junge wärd medriëten. De Fraulüü kriesket: „O Häär, dao is jüst en Jüngsken harinfallen!” ʼne annere. „De kan tiëgen dat wille Water doch gar nich nich an!” „Seit ji em no?” Wier ʼne annere of auk iätlicke gliektidig: „Manslüü, wil dao dan nüms
harinspringen?” Un würklick: En Stüksken wider smit sik en Kärl resselveert in den Flüët, krig den Jungen to packen un raakt et med em anʼt Öwer. Natüürlik sind beide kladdernat. He schült dat Jüngsken üörndlik derbe düör. So kümp et bolle wier bi, spig dat Water uut, krig Lucht un fänk luudhals an to hülen. Nu wier de Fraulüü alle to gliker Tied un düörnene:
„De mot nao Huus! De früs sik süs to Daude! Hät dan nüms ʼne Diëke?”
De Man häört sik de Snaterie nich lange an, brengt em trügge to sien Öllernhuus un klingelt. An de Döör is Vader. „Juën Jungen. Häf em jüst uut de Ao trocken. He wäör bolle versuopen.” „Jä? Schön! Dank auk! Wao is dan sine Kippe?”
(frie nao Erwin Brug uut Ebermannstadt, platdüüdsk van Hannes Demming)

Heute möchte ich Ihnen die Partnerstadt Mühlhausen vorstellen:
Mühlhausen ist ein wahres Schmuckstück unter Deutschlands Städten. Eine fast vollständig erhaltene Stadtmauer aus dem Mittelalter umschließt die Altstadt, in der die bewegte Geschichte des Ortes überall noch gegenwärtig ist. Fachwerkhäuser, holzgeschnitzte Barockerker, bauliche Stilrichtungen aus über 800 Jahren gibt es hier zu Stadtmauer und Frauentor zu bewundern. An den zwei Marktplätzen Mühlhausens, die Unter- und Oberstadt voneinander trennen, finden sich die Hauptkirchen der Stadt. In St.Marien hatte einst der radikale Reformator Thomas Müntzer seine Wirkungsstätte, in der Pfarrkirche Divi Blasii führte Johann Sebastian Bach 1709 den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“ auf. An der Grenze zwischen Unter- und Oberstadt steht das im Gotik-, Renaissance- und Barockstil errichtete Rathaus mit Rathaushalle, Großer Rathausstube und dem Stadtarchiv – natürlich alles unter Denkmalschutz.
Mühlhausen legt großen Wert auf den Erhalt dieses einmaligen historischen Erbes. Seit 1992 läuft eine umfangreiche Altstadtsanierung, eingebunden in das Bundesprogramm der modellhaften städtebaulichen Erneuerung. Stadtgeschichte und -kultur werden auch in alten Bräuchen bis heute gepflegt. So finden das ganze Jahr über etliche Volksfeste wie das
Brunnenfest statt. Musikveranstaltungen spielen eine wichtige Rolle im Leben der Stadt: Die Konzerte in der Rathaushalle, die Thüringer Bachwochen, die Mühlhäuser Musiktage oder das Folk-Weekend, das jedes Jahr im September stattfindet. Sehenswert ist auch die landschaftliche Umgebung Mühlhausens, die vielfältige Gelegenheiten zur Erholung bietet. Das wusste 1801 auch schon Goethe, als er im Brunnenhaus von Popperode zu Gast war. (Quelle Stadt Münster)
Helga Hauer