Erinnerungsensemble zur Erinnerung an die hiltruper ZwangsarbeiterInnen

im "Waldpark" in Münster-Hiltrup

Der Künstler Bodo Treichler zum Konzept des Erinnerungsensembles

Die Beteiligten Detlef Lorber (VVN-BdA Münster), Bezirksbürgermeister Schmitt, der Künstler Treichler und Sozialdezernent Paal betrachten das Kunstwerk und "verneigen sich somit symbolisch vor dem Ort der Sklavenarbeit und der hier zerstörten Lebensläufe".

Die Beteiligten Detlef Lorber (VVN-BdA Münster), Bezirksbürgermeister Schmitt, der Künstler Treichler und Sozialdezernent Paal betrachten das Kunstwerk und "verneigen sich somit symbolisch vor dem Ort der Sklavenarbeit und der hier zerstörten Lebensläufe".

Das Erinnerungsensemble ist bewusst schlicht gestaltet und hat das Ziel, sich mit dem Thema "Zwangsarbeit in Hiltrup" eingreifend auseinander zu setzen.

Es soll

  • anregen - stehen zu bleiben;
  • Bereitschaft auslösen - sich zu informieren;
  • Den Wunsch erzeugen - im Sinne des Schwurs von Buchenwald: "NIE WIEDER KRIEG - NIE WIEDER FASCHISMUS" zu handeln.

Der Erinnerungsstein ist aus Baumberger Sandstein, ein Stein der Region, ein Stein der Kirchen in Münster und Umgebung.

Eine Seite des Steins ist rau behauen und soll die Rauheit des Ortes symbolisieren.

Die Erinnerungstafel ist aus Stahlguss, ein Material das mit viel körperlicher Arbeit und Staubentwicklung hergestellt wird. Kein edles Material wie Bronze, schließlich war das Lager "Waldfrieden" kein edler, sondern ein bitterer Ort.

Die Erinnerungs-Tafel ist bewusst nicht in Augenhöhe des Betrachters angebracht. Sie ist nach unten versetzt eingelassen, der Betrachter muss sich
deshalb verneigen um den Text der Gedenktafel zu lesen
und
verneigt sich somit symbolisch vor dem Ort der Sklavenarbeit und der hier zerstörten Lebensläufe.

Die Info-Tafel an der rechten Seite des Steins zeigt den Lageplan des Zwangsarbeiter-Geländes und den Standort der drei Info-Tafeln. Hier ist der Erinnerungs-Text in den Sprachen: russisch, niederländisch und englisch wiedergegeben.

Die drei Stahl-Info-Tafeln sind im Waldgelände so positioniert dass beim Lesen der Informationstexte jeweils ein Blick auf einen der Bunker-Artefakte der Wachmannschaften möglich ist.

Seine Motivation:

Bodo Treichler formuliert seine Motivation, warum er sich als Künstler mit einem Zwangsarbeiter-Lager beschäftigt:

"Ich komme als Künstler aus der Nachkriegsgeneration 1943:

Was heißt das:

  1. Ich habe Erfahrungen mit der Tätergeneration gemacht, die in den Kneipen mit Streichholz- und Zigarettenschachteln die Kriegsfronten nachgespielt haben und Jugendliche mit langen Haaren Lokalverbote erteilt haben.
  2. Ich habe mir nach und nach Erkenntnisse über KZs und Shoa erarbeitet und mich mit dem Schweigen in der Familien auseinandergesetzt
  3. Das hat mich dazu gebracht mich als Maler und später als Bildhauer mit diesen Themen eingreifend auseinander zu setzen, die vergangenheitsbezogen sind:

Meine Motivation in Zitaten aus vergangener Sicht:

"Trau in Deutschland nicht den Rasenflächen, du weißt nicht was darunter ist"

oder meine Motivation mit Themen des Heute begründet:

"Am Kosovo, oder in Afghanistan wird deine Freiheit verteidigt"."

Bodo Treichler
Bildhauer