Erinnerungsensemble zur Erinnerung an die hiltruper ZwangsarbeiterInnen

im "Waldpark" in Münster-Hiltrup

"Auf sie kommt es an dieses Gedenken hier am Ort lebendig zu halten"

Rede von Detlef Lorber, Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Die Beteiligten Detlef Lorber (VVN-BdA Münster), Bezirksbürgermeister Schmitt, der Künstler Treichler und Sozialdezernent Paal betrachten das Kunstwerk und "verneigen sich somit symbolisch vor dem Ort der Sklavenarbeit und der hier zerstörten Lebensläufe".

Die Beteiligten Detlef Lorber (VVN-BdA Münster), Bezirksbürgermeister Schmitt, der Künstler Treichler und Sozialdezernent Paal betrachten das Kunstwerk und "verneigen sich somit symbolisch vor dem Ort der Sklavenarbeit und der hier zerstörten Lebensläufe".

- Es gilt das gesprochene Wort -

Sehr geehrte Anwesende,

Liebe Freundinnen und Freunde,

in meinem Redebeitrag möchte ich auf die Vorgeschichte des heute eingeweihten Gedenkensembles eingehen.

Durch den am 06.05.2006 stattgefundenen Naziaufmarsch sahen wir von der VVN/BdA Münster die Notwendigkeit, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus im Stadtteil Hiltrup wachzuhalten. So gab es am Volkstrauertag 2006 eine erste Aktion für eine Gedenktafel hier am Waldpark. Es wurde hier eine provisorische Gedenktafel für die Zwangsarbeiter_innen aufgestellt, die zumindest einige Tage stehen blieb.

Um das Ganze auf der politischen Ebene voran zu bringen, stellten wir am 31.01.2007 einen Bürgerantrag auf die Errichtung einer Gedenktafel hier an dieser Stelle. Es brauchte dann bis heute um alles dafür vorzuplanen und zu organisieren.

Ein Konzept wurde von Herrn Bodo Treichler ausgearbeitet. Dazu wird er gleich in seinem Redebeitrag erzählen.

Dann erfolgte die Suche nach Unterstützern. Denen ich jetzt hier danken möchte. Dies sind die ev. Christus-Kirchengemeinde und die kath. Kirchengemeinden St. Marien und St. Clemens, sowie dem Ökumenischen Kreis für Frieden und Gerechtigkeit.

Ganz besonderer Dank gilt dem Vorbereitungskreis des jährlichen Gedenkens für die hier in Hiltrup umgekommenen Zwangsarbeiter_innen. Seit über 20 Jahren führen sie einen Gedenkgottesdienst mit anschließendem Gang zu den Gräbern der Zwangsarbeiter_innen durch in der alten Clemenskirche, Hiltrup.

Ich widme das Gedenkensemble allen Bürgerinnen und Bürgern Hiltrups. Auf sie kommt es an dieses Gedenken hier am Ort lebendig zu halten.

Sie haben hier mit dem Gedenkensemble in ganz Münster etwas Einmaliges. Es gibt in Münster nur einen vergleichbaren Gedenkstein. Dieser ist in Handorf auf dem Truppenübungsplatz zu finden, der leider nur mit Bundeswehrfahrzeugen zu erreichen ist. Dort wird an Zwangsarbeiter erinnert, die beim Bau des damaligen Flughafen Handorfs umgekommen sind.

Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

Detlef Lorber