Neuigkeiten

Visa-Freiheit für Ukrainer

Ukrainische Staatsbürger können bis zu 90 Tage ohne Visum in die EU einreisen. Voraussetzung: Biometrischer Reisepass. Der Beschluß ist vom Parlamentsplenum und von den EU-Staaten inzwischen bestätigt worden und gilt ab dem 11.6.2017. Diese Visa-Liberalisierung gilt als Zeichen der EU-Annäherung und als Anerkennung für Reformbemühungen. Die Ukraine muß unter anderem seine Datenschutzsysteme und Paßvorschriften an EU-Standards anpassen.

 

Termin-Absage

Diese Veranstaltung fällt leider aus: 3.6.2017 / 19:00 Konzert von Mariana Sadovska im Bennohaus Münster

Nutzen Sie die Informationen der alba Kultur – International Office für Global Music http://www.albakultur.de/home.html

 

 


19.10.2016: (Video) Kommentar von Udo Lielischkies, ARD Moskau.

Noch jemand, der sagt was ist! Lielischkies diagnostiziert, daß Putin gemerkt habe, daß er überzogen habe. Der Ton in Europa hat sich geändert. Auch die russische Bevölkerung läßt sich immer weniger mit Kriegs-Propaganda manipulieren. Der Druck auf Putin ist gewaltig, und das ist gefährlich!


12.10.2016 – Rede von Marieluise Beck im Europarat zur Menschenrechtslage in der Ostukraine und auf der Krim

Rede Europarat zu Magnitskij

Frau Beck ist Sie ist Mitglied des Bundestags und Sprecherin für Osteuropapolitik ihrer Partei. Sie hat klar und offen die Rolle Russlands in der Ukraine angesprochen.

Am 12. Oktober 2016 debattierte die Parlamentarische Versammlung des Europarats über den von Marieluise Beck vorgelegten Resolutionsentwurf und Bericht mit dem Titel „Rechtsbehelfe bei Menschenrechtsverletzungen in den ukrainischen Gebieten, die sich außerhalb der Kontrolle der ukrainischen Regierung befinden“. Die von einer überwiegenden Mehrheit der Abgeordneten angenommene Resolution stellt fest, dass die Russische Föderation die de-facto-Kontrolle auf der Krim und in den selbsternannten „Volksrepubliken“ in der Ostukraine ausübt. Deswegen muss Russland die Menschenrechte der unter seiner Kontrolle lebenden Bevölkerung schützen.

Mein Bericht bezieht sich ja auf Rechtsfragen, aber ich möchte doch auf die Debatte antworten und auf einige politische Grundsatzfragen eingehen, die hier geäußert worden sind.

Wenn man in die Ukraine fährt, wird einem häufig gesagt: „Seht ihr nicht, dass wir für euch in Europa kämpfen?“

Ich merke, dass das häufig bei uns nicht so gesehen wird. Es wird vielmehr als einen Konflikt betrachtet, den die Ukraine mit ihrem Nachbarn Russland austragen muss. Ich möchte die Tatsache, dass es immer auch um unseren europäischen Zusammenhalt, um unsere Glaubwürdigkeit und unsere Werte geht, noch einmal unterstreichen.

Wir müssen sehen, dass wir jetzt schon erleben, dass innerhalb der Europäischen Union rechte und linke Kräfte gemeinsam dabei sind, sich von diesen Werten zu entfernen. Nicht umsonst haben sie gemeinsam die illegitimen Wahlen auf der Krim beobachtet und nicht umsonst besuchen sie auch beide diese selbst ernannten Republiken DNR und LNR.

Zweitens, atomare Abrüstungspolitik. Wir sollten uns klarmachen, dass 1994 die Ukraine bereit gewesen ist 1000 atomare Sprengköpfe gegen die Zusicherung von territorialer Integrität abzugeben. Nun ist diese Zusicherung gebrochen worden und es gibt große Debatten, welche Verpflichtung wir nun gegenüber der Ukraine haben, nämlich ihr beizustehen. Welches Land wird noch bereit sein, sich atomar abzurüsten, wenn es sieht, dass die Ukraine letztlich doch sehr schutzlos dagestanden hat?

Drittens, die Menschenrechtsfrage. Die Tatsache, dass die Krimtataren in den vierziger Jahren auf grausame Weise und unter großen menschlichen Verlusten von Stalin deportiert wurden und dass sie erst 1989 unter Gorbatschow zurückkehren konnten und dass sie jetzt ein zweites Mal erleben, dass ihre Identität als Volk, ihr Zusammenhalt zerbrochen wird, dass ihre Repräsentation, die sie hatten, zerschlagen worden ist – das alles spricht eine Sprache, die uns ungeheuer alarmieren muss, weil das unter Menschenrechtsgesichtspunkten vollkommen inakzeptabel ist und an das historische Verbrechen von Stalin erinnern muss. Wir benötigen genügend Respekt, damit diese Verbrechen nie wiederholt werden.

Viertens, die Situation in den besetzten Gebieten. Wir heben das sehr deutlich hervor: Diese Gebiete sind besetzt, denn die faktische Macht in diesen Gebieten liegt in der Russischen Föderation.

Wenn wir dort die Situation haben, das 10.000 Menschen vermutlich in Sinne einer Sklavenarbeit, ohne jegliche Rechtsgrundlage missbraucht werden können, Menschen die aus Haftanstalten kommen und eigentlich in die ukrainische Republik zurückgeführt werden müssten, dann ist das etwas dermaßen Unvorstellbares mitten in Europa, dass wir uns noch sehr viel lauter als bisher und sehr viel geschlossener gegen diese groben Menschenrechtsverletzungen stemmen sollte.

Natürlich ist dann die richtige Konsequenz, dass wir den Menschen in den besetzten Gebieten, die keine Möglichkeit haben, ihr Recht vor Gerichten einzuklagen, alles in unserem Rahmen Mögliche bieten, damit sie sich direkt an den Europäischen Menschrechtsgerichthof wenden können. Es ist in dieser Debatte auch zu Recht darauf hingewiesen worden, dass in der Ukraine selbst Reformen nicht in dem Tempo umgesetzt werden, wie dies gewünscht ist. Es gibt auch offene Fragen in Bezug auf Minsk.

Das Problem hier ist, dass Minsk und dessen Erfüllung Vertrauen voraussetzt. Bei dem Minsk-I-Abkommen haben die sogenannten Separatisten das Abkommen genutzt, um ein Territorium in der Größe von Hamburg zu erobern. Ein solcher Vertrauensbruch ist natürlich eine schlechte Grundlage, um in einer zweiten Runde zu sagen, dass man bereit ist, die Waffen zurückzuziehen. Das müssen wir klar benennen.

Wir haben keine Alternative zu Minsk, das ist richtig. Das darf aber nicht bedeuten, dass wir aus Ratlosigkeit und weil wir endlich diesen schwierigen Punkt von der Tagesordnung haben wollen, nicht mehr die Wahrheit benennen. Die Wahrheit ist, nicht die Ukraine hat Russland angegriffen, sondern Russland hat die Ukraine angegriffen und es stehen nach wie vor russische Ausrüstung, russische Berater, russische Freiwillige in dem Gebiet der Ukraine und verletzen somit seine Souveränität.

Wenn wir nach vorne schauen, dann geht es natürlich um Vertrauen, um Dezentralisierung und um Wahlen. Aber es war klar festgelegt, – und davon sollten wir um unser selbst Willen nicht zurückweichen – dass Wahlen erst dann stattfinden können, wenn die OSZE nach ihren Kriterien feststellt, dass im Donbass faire und freie Wahlen möglich sind.

Wir beide haben als Berichterstatterinnen die OSZE gebeten, uns in die besetzten Gebiete des Donbass zu begleiten. Die OSZE hat uns erklärt, dass sie sich nicht in der Lage sieht, für unsere Sicherheit zu sorgen. Wenn die OSZE nicht einmal zwei Berichterstatterinnen Sicherheit geben kann, wie kann sie dann die Grundlage für eine politische, freie und faire Auseinandersetzung schaffen, die Wahlen vorausgehen muss.

Es darf auf keinen Fall passieren, dass wir unsere eigenen Grundsätze so dehnen und strecken, dass zum Schluss von unseren eigenen Überzeugungen nichts mehr übrigbleibt.

Insofern möchte ich zusammenfassen: Es geht nicht nur um die groben Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten der Ukraine, sondern es geht darum, dass wir nicht bereit sind, scheibchenweise die Grundsätze zu opfern, die uns nach 1945 Sicherheit gegeben haben.

Ich sage das bewusst als deutsche Staatsbürgerin, die genau weiß, dass im vergangenen Jahrhundert dieses Europa zweimal durch deutsche Aggression in fürchterliche Katastrophen getrieben wurde.

Schönen Dank.


14.05.2015 – Humanitäre Katastrophe in der Ukraine

Dieses Interview mit dem Präsidenten der Caritas in der Ukraine ist vom Mai 2015, aber ist leider immer noch aktueller denn je. Die Situation ist sogar noch schlimmer geworden.


21.10.2016 – Ergebnis unserer Spendenaktion vom 4.9.2016

Für unser Konzert im Bennohaus am 17.9.2016  mit den Kindern aus den Kriegsgebieten der Ostukraine schrieben wir einige Unternehmen aus Münster mit der Bitte um Unterstützung an. Ergebnis: kein Geld, haben eine eigene Stiftung, müssen selektieren und/oder sparen. Es fehlt  wohl an gutem Willen. Hoffentlich zahlen diese Formen überhaupt Steuern. Vielleicht war die Lästigkeitsschwelle noch nicht erreicht. Schade.


31.08.2016 – Positive Beurteilung unseres Projektes „von Familie zu Familie“

Eine Berliner Familie suchte nach einer Möglichkeit, ukrainischen Kriegsopfern zu helfen und dachte an eine Patenschaft. Schließlich stießen die Interessenten auf unsere Homepage. Urteil im Zitat:

„Ihre Idee „von Familie zu Familie“ ist mit Abstand die beste Idee, die ich im Internet fand…“

Vielen Dank!


24.8.2016 –  25 Jahre unabhängige Ukraine

Heute vor 25 Jahren, am 24. August 1991, wurde die Ukraine unabhängig. Bei einer Wahlbeteiligung von 84,2% hatten in einem Referendum 92,3 % für die Trennung von Moskau und der GUS gestimmt. Auch auf der Krim hatten 54 % für die Unabhängigkeit von Russland votiert.

Im Budapester Memorandum 1994 garantierte Russland als Gegenleistung für die Abgabe der Nuklearwaffen der Ukraine territoriale Integrität und uneingeschränkte Souveränität. Im Vertrag über „Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft bekräftigte Russland 1997 diese Garantiezusagen an die Ukraine.

Am 2014 brach Putin nicht nur diese Garantieversprechen an die Ukraine, sondern auch die von Russland unterschriebene Charta von Paris (1990), auf der der Frieden in Europa beruht. Putin ließ russische Streitkräfte auf der Krim einmarschieren und annektierte die ukrainische Halbinsel. Seitdem wird die russische Aggression in der Ostukraine fortgesetzt.
Der heutige 25. Unabhängigkeitstag erinnert uns an unsere Verpflichtungen aus der Charta von Paris, „ein neues Europa der Demokratie, des Friedens und der Einheit aufzubauen.“


Der folgende Beitrag in der taz wurde geschrieben von Andrij Ljubka, geboren 1987 – ist einer der erfolgreichsten jüngeren Schriftsteller der Ukraine. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet.

Ukraine 25 J. unabhängig


Dazu passt das folgende Video von Golineh Atai :

Der vergessene Konflikt

in den Tagesthemen vom 25.8.2015 wurde ein Beitrag der ARD-Korrespondentin Golineh Atai gesendet:

In der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ erschien ein Artikel über Golineh Atai, worin sie sich beklagt über die teils wüsten Beschimpfungen, denen sie nach ihrer Berichterstattung über die Ukraine ausgesetzt war.

DIE ZEIT Nr. 26/2015, 25. Juni 2015