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FREIE SCHULE oder staatlich ruiniertes Schulsystem?

lesen Sie auch die Originaltexte auf http://www.freie-schule.de

Die Internationalen Schulvergleichsstudien der letzten Jahre haben eindrücklich belegt, dass die Qualität der nationalen Bildungssysteme um so besser wird, je mehr die Schule als ein Ort der individuellen Förderung angesehen wird. Stehen hingegen zentrale Vorgaben und die Aussonderung nach Leistungen im Vordergrund, so vertiefen sich die sozialen Unterschiede und das allgemeine Bildungsniveau sinkt.

Die Staats -und Landesbürokratien haben längst die Lehrer entmündigt und zeichnen verantwortlich für eine sich immer deutlicher zeigende Bildungskatastophe bedingt durch autokratische Strukturen und mangelnde Finanzierung des Unterrichts. ( Stichworte: PISA, Zentralabitur, Zentrale Zwischenprüfungen, Bildungsstandards, Rechtschreibreform, Abitur nach 12 Jahren etc. )

Im ständigen politischen Streit ist die Schule ein Spielball von obrigkeitsstaatlicher Macht und wirtschaftlichen Interessen.( siehe Rechtschreibreform, als Versuch die Kompetenz des Dudenverlages zu brechen und durch Staatsbürokratien zu übernehmen )Der Wasserkopf von Verwaltung und Expertenautokratie haben die Gestaltungsfreiheit des Lehrers gegen Null reduziert um eigene Machtansprüche durchzusetzen.


Hier einige Thesen ( vergl dazu auch das Buch >Wer hat das Sagen in deutschen Klassenzimmern?< von Karin Pfeiffer, Stolz Verlag, ISBN 3-89778-226-X

Zustände:

1.Schule besteht aus einem Korsett von Vorschriften und Befehlen. Seit Jahrzehnten hat sich die Schule raumfüllend in eine Diktatur gewandelt. Eine Beamtenhierarchie besetzt das Denken und Handeln in der Schule mit einem tages- und parteipolitischen Meinungs -und Anweisungsmonopol. Mächtig geworden , beginnt die Bürokratie diejenigen zu unterdrücken, für deren Wohl sie ursprünglich geschaffen worden ist. Die Schulverwaltung hat sich längst über Machtzuwachs verselbständigt und sich der Kontrolle der Allgemeinheit entzogen.

2.Überall wo durch Herrschaftsapparate etwas erzielt werden soll führt das zwangsläufig zu Konflikten. Im Herrschaftsapparat geht es in erster Linie um Machtpositionen. ( Parteipolitik und Karrierepolitk )Die Verbände und die Schulbürokratie sind der Versuchung erlegen sich selbst zu genügen. Sie haben sich längst in einen abgekoppelten Machtfaktor gewandelt, der in erster Linie den Funktionären und Repräsentanten dient. Organisierte Verantwortungslosigkeit :Die Planer tragen nicht die Verantwortung. Planende Bürokratie und ausführende Lehrer sind jeweils andere. Die Planer suchen die Ursachen des Scheitern bei den unfähigen Umsetzern.

3.Lehrer und Schüler werden von oben angewiesen.Lehrer sind Boten des Schulministeriums. Sie stehen am untern Ende der Befehlsleiter- den weisungsbefugten Behörden sind sie Gehorsam schuldig und so werden sie mit Erlassen regelrecht zugeschüttet. Die Lehrer verlieren immer mehr den Einfluß auf ihren Unterricht. Das Unterrichten verkommt zur Fließbandarbeit nach "amtlichen" Vorgaben. Sogenannte Experten geben theoretische Marschrichtung vor und die Schulaufsicht wacht darüber das den Anweisungen Folge geleistet wird.

S.35

4.Zur Durchsetzung von Lehrplänen wird die Schule beständig weiter organisiert.

5. Lehrer und Schüler sind Versuchskanninchen eines Staatsapparates

6.Der technologiegläubige Größenwahn und die Verordnungen von Oben verleiden es dem Lehrer nach eigenem Verstand vorzugehen.

7.Schüler sollen mündig werden, aber die Lehrer werden unmündig gehalten.

8.Die These von veralterten Unterrichtsmethoden führte zum fatalen Glauben an Internet und technische Methoden.( daran verdienen die sogenannten Experten) vergl. PISA Studien Ergebnisse für Finnland : Kleingruppen und Autonomie der Lehrer.

9.Kinder und Jugendliche wollen lernen, aber in Selbständigkeit.

10.Lehnt sich ein Kind gegen das Lernen auf, so ist das ein Indiz das etwas in der Lernumgebung nicht stimmt.( siehe Amokläufe in USA und Deutschland )

11.Auf Grund der veränderten gesellschaftlichen Bedingungen ( unterschiedliche Nationaliäten und Kulturen, zu viele Schüler auf einen Lehrer ) ist es den Staatsschulen nicht mehr möglich auf Grund von fehlender Freiheit und Finanzierung allen Kindern die grundlegenden Kulturtechniken mitzugeben.

12. Die Notengebung ist juristisch anzweifelbarer Willkürakt des Lehrers. Die Schüler haben verstanden dass sie sich nichts mehr zu sagen lassen brauchen. Das ist ihnen vordergründig recht. Und nun stelle man sich den bürokratisch gegängelten und fachlich entmündigten Lehrer vor, der einer solchen entfesselten Kinderschar gegenübersteht.Er wird sich überflüssig vorkommen wie seine Schüler.

13.Solange sich der Schulbetrieb wirtschaftlich und machtpolitisch rechnet, spielt alles andere keine Rolle.


Lösungen :

1.Die Eltern müssen selbst aktiv werden: politisch und als Lehrer für das Kind: Nachhilfe oder Homeschooling.

2.Dezentrale Lernsituationen statt zentraler Gängelung. Auflösung der hierarchischen Schulbürokratien.

3.Verantwortliche Bildung statt verwaltender und vorschreibende Erziehungsapparat.

4.Die Leher müssen gegen die unsinigen Verordnungen angehen. Die Lehrer erhoffen Hilfe von der Bürokratie, wie abwegig! Weder Bürokraten noch Experten haben praktische Unterrichtserfahrungen .Wie sollten sie dann etwas besser wissen als die Lehrer. Erziehung ist keine Wissenschaft sondern Praxis.

5.Erziehung ist Vorbild und Liebe und sonst nichts, sagte Pestalozzi.

6. Die Situation an den Schulen ist auch Folge der staatlichen und Medialen Dauerschelte, der die Lehrer ausgesetzt sind. Die Lehrer , Schüler und Eltern sollten zurückschimpfen.

7. Lehrer sollten sich gegen die ständige Einmischung in ihr Handeln verbieten.Ständige Einmischung macht die Lehrer handlungsunfähig. Ein Lehrer muss Entscheidungen treffen können, befreit von bürokratischen Fesseln, darum sollte die Lehrer ihren Beamtenstatus kündigen.

8.Ein Argument ist oft ,der Schüler müsse verstehen, was er lerne. Das ist der Standpunkt der akademischen Verstehenspädagogik. Kinder sollen den Gegenstand ersteinmal verstehen und mittels Fachvokabular zu diskutieren bevor sie an die Praxis gehen.Das durchgängig verkopft akademische System fördert nicht die Schüler. zB S. 28

9.In der Klasse kann niemand Entscheidungen treffen als der Lehrer selbst.

10. Zurückführung einer befehlenden Schulverwaltung bzw Kultusbürokratie in eine dienende.

s.14, s.19 ,S20 , s22, S 42, S.44,s.49


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Ertsuanlcih, nihct? Snehcön Tag!

 

Wie werden unsere Schulen gut?
 Ende 2003 einigten sich die Kultusminister aller deutschen Bundesländer auf die Einführung der ersten bundesweit gültigen Bildungsstandards.Es ist durchaus symptomatisch für das im internationalen Vergleich völligüberregulierte deutsche Schulwesen, dass die Politik mit der Einführung zentraler Standards auf den PISA-Schock reagiert. Dieser Prozess bedarf einer kritischen und ideenreichen Begleitung, wenn er nicht in einem weiteren bürokratischen Desaster enden soll.

Das Problem des deutschen Schulwesens sind nicht in erster Linie fehlende Computer, die ohnehin veraltet wären, bevor sie alle Schulen erreicht hätten. Die 82 Milliarden Mark, die zur Umsetzung dieses Vorhabens gebraucht werden, wären weitaus nachhaltiger eingesetzt, würden sie für den Umbau des deutschen Schulwesens zu einem innovativen, weil dezentral organisiertem und wettbewerbsfähigem System genutzt.

Die Niederlande machen es uns seit 1917 vor: Seitdem in dem kleinen Land vor über 80 Jahren der sogenannte "Schulfrieden" vereinbart wurde, entwickelte sich ein Schulwesen, das nicht zentral gesteuert ist, sondern eine große Vielfalt unterschiedlicher pädagogischer Konzepte parallel anbietet. 75% aller Schulen arbeiten nicht in staatlicher, sondern in freier Trägerschaft, bekommen aber dieselben Zuschüsse wie die staatlichen Schulen. Dadurch gibt es einen sehr fruchtbaren Wettbewerb um die besten pädagogischen Konzepte - ein Wettbewerb, dem sich auch die staatlichen Schulen stellen müssen.

Es geht in der Pädagogik nur en passant um Laptops und um LehrerInnen, die wissen, wie es in der Industrie zugeht. Mag beides wichtig sein - den Reformstau in der Bildungspolitik löst es nicht auf. Viel wichtiger ist, das Schulwesen strukturell flexibel und lernfähig zu machen - durch konsequente Dezentralisierung und durch die gleichberechtigte Behandlung staatlicher und freier Schulen. Auf diese Weise würden notwendige Innovationen wesentlich schneller und effektiver "Schule machen".

Henning Kullak-Ublick


Kommentar der Redaktion: Unser Einsatz gilt der pädagogischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Autonomie aller Schulen, das Aufzeigen von pädagogisch sinnvollen Alternativen zur staatlichen Schulaufsicht sowie ein innovationsförderndes Finanzierungssystem der Schulen. Das politische Agieren der Landesregierungen in Schulfragen ist nach unserer Einschätzung seit langem verfassungswirdig, da in den Landesverfassungen nur eine staatliche Schulaufsicht genannt wird. Die Landesregierungen üben aber in einem inzwischen unerträglichen Umfang totale Regie über die Schulen aus. Das ist verfassungswidrig. Wir werden in diesem Punkt verfassungsrechtliche Gutachten in Auftrag geben.

Artikel 8 Verfassung für das Land Nordrhein-Westfalen vom 28. Juni 1950,

zuletzt geändert am 1. März 2002

(1) 1Jedes Kind hat Anspruch auf Erziehung und Bildung. 2Das natürliche Recht der Eltern, die Erziehung und Bildung ihrer Kinder zu bestimmen, bildet die Grundlage des Erziehungs- und Schulwesens. 3Die staatliche Gemeinschaft hat Sorge zu tragen, daß das Schulwesen den kulturellen und sozialen Bedürfnissen des Landes entspricht.

(2) Es besteht allgemeine Schulpflicht; ihrer Erfüllung dienen grundsätzlich die Volksschule und die Berufsschule.

(3) 1Land und Gemeinden haben die Pflicht, Schulen zu errichten und zu fördern. 2Das gesamte Schulwesen steht unter der Aufsicht des Landes. 3Die Schulaufsicht wird durch hauptamtlich tätige, fachlich vorgebildete Beamte ausgeübt.

(4) 1Für die Privatschulen gelten die Bestimmungen des Artikels 7 Abs. 4 und 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 23. Mai 1949 zugleich als Bestandteil dieser Verfassung. 2Die hiernach genehmigten Privatschulen haben die gleichen Berechtigungen wie die entsprechenden öffentlichen Schulen. 3Sie haben Anspruch auf die zur Durchführung ihrer Aufgaben und zur Erfüllung ihrer Pflichten erforderlichen öffentlichen Zuschüsse.

 

 

 Lesen Sie auf http://www.freie-schule.de, wie Selbstverwaltung und eine pädagogische Qualitätsentwicklung praktisch verwirklicht werden können, damit an die Stelle der bürokratischenGängelung unserer Schulen eine Kultur der Verantwortung, Freiheit und Initiative tritt.  

Aus den internationalen Vergleichsstudien über die Schulqualität wird deutlich erkennbar, dass die Qualität der nationalen Bildungssysteme in einem direkten Zusammenhang mit der pädagogischen Freiheit steht, die den einzelnen Schulen und Lehrerinnen gewährt wird. Stehen hingegen zentrale Vorgaben und die Aussonderung nach Leistungen im Vordergrund, so vertiefen sich die sozialen Unterschiede und das allgemeine Bildungsniveau sinkt.


Mai 2005- Landeselternschaft NRW > Schüler, Spielball der Politik?  


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