11.10.2009

Rencontres

Chansonabend mit

Katelijne Philips-Lebon

Da die DFG schon immer ein offenes Ohr für französische Chansons hatte, beteiligte sie sich gerne an der Organisation des öffentlichen Abends mit der belgischen Sängerin aus Berlin. (Eine ausführliche Information über den Gast finden Sie dort: www.philips-lebon.de)

Als ich im Le Midi erschien, fand ich schon einige fröhliche Tischrunden warten.

Die meisten Gesichter im Saal waren mir sehr vertraut. Ich sicherte mir schnell einen Platz mit 'Durchblick' zu der kleinen Bühne, um für unsere Chronik fotografieren zu können, und bestellte ein Gläschen roten ... Saft. Von wegen: klarer Blick, ruhige Hand und natürlich die anschließende Autofahrt nach Hause.

Die Begrüßungsworte sprach Andreas, der auch der federführende Organisator seitens der DFG war.

Dann übernahmen die Künstler. Die Sängerin präsentierte sich diesmal mehr smart als glamourös (sehen Sie das Foto in unserem Kalender zum Vergleich). Wie ich sie sah und hörte, verbanden sich meine Assoziationen mit ... Marlene Dietrich. Während Katelijne Philips-Lebon über ihren Werdegang und das bevorstehende Abendprogramm erzählte, nahm der Musiker Matthias Baumhof bescheiden Platz an dem antiken Klavierschätzchen der Gaststätte. Verschmitzt lächelnd lauschte er den Worten über die Vielfalt menschlicher Begegnungen. Manchmal musste er aber wie wir laut lauchen, denn die Sängerin bot vor jedem Chanson eine längere Einführung in Form einer exzellenten schauspielerischen Darbietung - dies in der Annahme wohl, dass wir sonst dem französischen Text nicht folgen könnten, was natürlich nicht verkehrt war. Anfangs hatte ich aber Schwierigkeiten, die sonderbare Art der Moderation zu akzeptieren. Die in den Chansons besungenen Erwachsenenprobleme wurden nämlich einem ... Kinderpublikum erklärt. Im Raum gab es niemanden unter 30.

Aber der Elan und die Begeisterung von Katelijne Philips-Lebon wirken an solchen Einwänden vorbei. Das Kind im Menschen mochte das wohl und das Publikum ließ sich bald mitreißen. Man trainierte das rhytmische Klatschen und Schnipsen, übte Refrainpassagen ein und lachte, lachte, lachte.

Et voilà la femme fatale, welche Männer ins Netz ihrer Sinnlichkeit lockt. Die Schauspielerin hat hier die Sängerin ein wenig in Schatten geschubst - man sah förmlich das Gewebe im Raum schweben und frau war richtig froh, kein Mann zu sein.

Oh, wickelt sie wieder einen Mann um ihren kleinen Finger? - Jein. Genau genommen: die Schauspieldame wohl schon - le patron von Le Midi folgte willig ihrem Wink zur Bühne, ohne eine Sekunde zu zögern. Aber die Protagonistin im Chanson gehörte der Legion der klagenden Frauen an. Auf dem ersten Foto sehen Sie also charmant gebieterische Katelijne Philips-Lebon, die uns den Ahnungslosen als leider Gottes keinen Engel vorstellt - (sie zeichnet gerade seine fehlenden Flügel nach) und auf dem zweiten Bild macht eine enttäuschte Frau ihrem grinsenden Geliebten Vorwürfe: Johnny tu n'es pas un ange.

Das Konzert kam ohne Zugaben nicht aus. Die Stimmung im Raum war alles andere als die eines Endes. Ich musste allerdings schnell nach Hause aufbrechen und ließ bald die fröhlichen Runden hinter mir. Als ich vom Parkplatz kurz zurückschaute, schien das ganze Haus zu tänzeln ...

Ich hoffe mit der kurzen Schilderung Ihnen einen Geschmack von unserem unterhaltsamen Abend geliefert zu haben. Ich werde noch unseren Musik-Experten, Andreas bitten, im Anhang ein paar Zeilen über das gehörte Repertoir zu schreiben. Ich hab da keinen Kopf für. Gut Nächtl - Alina Köttgen

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