Kommentar von Helga Reuter

Weihnachsfeier am 4. Dezember 2006

 

Im Kamin in der Brücke brannte es wiedermal lichterloh, als Beatrix, begnadete Musiklehrerin, ihr Keyboard aufstellte. Andere Mitglieder der DFG packten derzeit ihre Zimtsterne, ihr Spekulatius oder selbstgebackene Plätzchen aus, zündeten Kerzen auf allen Tischen an. Es duftete bald nach Glühwein und Punsch.

Die Vorstandmitglieder waren hocherfreut, dass in diesem Jahr mehrere Mitglieder und auch Gäste vom Stammtisch im Reisecafé angeboten hatten, zum Gelingen dieser Weihnachtsfeier beizutragen.

 

Beatrix Pluta verteilte Noten und Liedtexte im Saal, setzte sich ans Keyboard und initiierte mühelos die erste Singrunde - alle Gäste stimmten in den Chor ein. Weihnachtslieder in deutscher und französischer Sprache füllten den Raum mit mal fröhlicher mal besinnlicher Stimmung. Wir sangen: Lasst uns froh und munter sein, Mon beau sapin, Maria durch ein Dornwald ging, Les anges dans nos campagnes, Petit Papa Noël, Il est né le divin enfant.

 

Silke Voß las danach eine Weihnachtsgeschichte mit dem Titel La Mère Noël von Michel Tournier vor. Anne Durand, die erst kürzlich zu unserem Stammtisch im Reisecafé gefunden hatte, las nun das Gedicht Paris-Noël von Pierre Reverdy.

 

Myriam Saissac aus Lyon hatte ihren Laptop mitgebracht und zeigte Fotos über Fête des Lumieres, ein Fest, das am 8. Dezember in Lyon gefeiert wird. Dieses Lichtfest gibt es seit 1852. Seinerzeit wurde am 8. September eine Statue auf einer Kirche installiert. Jedoch hatte es sehr stark geregnet, so dass die Einweihungsfeier nicht stattfinden konnte; sie wurde also auf den 8. Dezember verschoben. Aber auch an diesem Tag zeigten sich die Wettergewalten besonders unwirtlich und zwangen die Bürger, den Schutz in ihren Häusern zu suchen. Am Abend wurde es aber plötzlich still, der nächtliche Himmel klärte sich, und die Bürger von Lyon stellten spontan Kerzen in die Fenster. Viele gingen dann auf die Straßen und freuten sich über die besondere Stimmung.

Nun wurde entschieden, jeweils zum Jahrestag dieses Ereignisses ein Licht-Fest zu feiern und der Heiligen Maria fürs Abwenden von Gefahren zu danken. Der 8. Dezember war ja seit eh und je ihr Tag im katholischen Kalender.

 

Seit 1999 lädt Lyon viele Künstler ein, die Stadt in Licht-Installationen zu tauchen, was Huntertausende von Besuchern von fern und nah anzieht, die den flüchtigen Darbietungen beiwohnen wollen. Die Lyoner aber vergessen immer noch nicht die schlichten Kerzen in ihren Fenstern. Und die Tradition ist heute schon mehr als 50 km im Umkreis verbreitet.

 

 

 

Magdalene Requin lebte mit ihrem Mann in Paris. Dieser war gebürtig aus der Provence und so wurde in ihrer Familie provencalische Weihnachten gefeiert. Sie erzählte uns, wie bei ihnen die Krippe aufgebaut war und welche Gebäcksorten es gab.

Astrid Kress ist Halbfranzosin und ihr Onkel aus Korsika sang in ihrer Kindheit oft ein Weihnachtslied mit dem Titel La jambe me fait mal aus der Provence aus dem 13. Jahrhundert. Sie erzählte uns kurz darüber. Zum Schluß sang sie begleitet von Frauke Hamschmidt und Heike Grolla zwei von den alten Weihnachtsliedern.

 

Magdalene Requin lebte viele Jahre mit ihrem Mann in Paris. Dieser war gebürtig aus der Provence und so wurde in ihrer Familie provencalisches Weihnachten gefeiert. Sie erzählte uns, wie bei ihnen die Krippe aufgebaut war und welche Gebäcksorten als obligatorisch galten.

 

 

Astrid Kress - aus deutsch-französischem Hause - teilte mit uns ihre Erinnerung an einen Onkel aus Korsika, der in ihrer Kindheit oft La jambe me fait mal sang - ein Weihnachtslied aus der Provence des 13. Jahrhunderts. Anschließend sang sie uns dieses und ein weiteres mittelalterliches Lied - begleitet von Frauke Hamschmidt und Heike Grolla.

 

 

Das Finale unseres Festes gestaltete Beatrix Pluta, Musiklehrerin und begnadete Chorleiterin. Gekonnt riss sie alle im Saal zum Singen ... eines Nonsens-Kanons mit, der sich fest in jedes Ohr eingebissen hat und uns mit nach Hause begleitete.

 

 

 

 

Kommentar: Helga Reuter

 

 

 

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