Wohnen für Hilfe

Wohnen für Hilfe

Sprechzeiten im Café Hansahof, Aegidiistr. 67:

Mittwochs :   15.00 Uhr – 17.00 Uhr

Ansprechpartner :          Marliese Kosmider  –  marliese.kosmider@t-online.de

Ludwig Strietholt   l.strietholt@gmx.net

                                                 

 

 2009—2019 Zehn Jahre „Wohnen für Hilfe“ unter neuer Leitung

260 Vermittlungen haben die beiden Tandems Doris Focke/ Hilla Schniedergers und Ursula/Erwin Stroot in den zehn Jahren gemacht, seitdem sie von der Stadt Münster das Projekt übernommen haben. Über 1500 Studierende und Azubis haben sich bei dem Projekt beworben.

Was blieb in den zehn Jahren unverändert? Zum einen der Wunsch vieler Studierender, in Münster an der WWU ein Studium aufzunehmen bzw. ein Masterstudium anzuhängen. Zum anderen der Wunsch fast aller älteren Menschen, möglichst lange in der Wohnung zu bleiben. Man kennt die Nachbarn, weiß. wann die Müllabfuhr kommt, kennt den Bäcker und Apotheker, ist seit vielen Jahren vertraut mit dem Hausarzt. Konstant geblieben ist auch die Hemmung vieler älterer Menschen, einen „fremden“ Menschen in den eigenen vier Wänden zu akzeptieren. Besonders schwierig wird es, wenn nur ein Bad im Hause vorhanden ist. Hinzu kommt, dass man Hilfe annehmen muss, wo man doch ein Leben lang alles selbst gemacht hat.                                                                              Unverändert blieben die finanzielle Unterstützung der Stadt Münster und die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Amt für Wohnungswesen.

Was hat sich verändert? Zugenommen hat die Anzahl der älteren Menschen. Lebten vor zehn Jahren etwa 12000 Personen über 80 Jahre in  der Stadt, sind es jetzt rund 15.000. Das Bewerbungsverhalten der Studierenden hat sich stark verändert. Es gab bis vor einem Jahr Bewerbungen zum Sommersemester und besonders ausgeprägt zum Wintersemester. Jetzt bewerben sich fast nur noch Studierende zum Wintersemester, so dass von Juli bis Oktober „Hochsaison“ ist. Das führt manchmal zu Problemen bei den Wohnungsanbietern, die nicht lange warten möchten bis eine Studentin kommt.                                                        Erfreulicher Weise hat sich vor sieben Jahren das Tandem Focke/ Schniedergers bereit erklärt, ebenfalls ehrenamtlich bei dem Projekt mitzumachen. Das entlastet das Ehepaar Stroot, das mit gutem Gewissen drei Wochen Urlaub machen können. Verbessert hat sich die Vernetzung in unserer Stadt und mit den rund 30 Städten in Deutschland, die sich jährlich zum Bundeskongress treffen. Das Projekt profitiert von dem zunehmenden Bekanntheitsgrad und den guten Ergebnissen,so dass 2019 ein neuer Rekord bei den Vermittlungen aufgestellt wird. Es könnten 40 werden.

 

Kongress der „Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnen für Hilfe, Deutschland“ 2016 in Münster

Aus rund 20 Städten Deutschlands reisten die Teilnehmer/innen des Kongresses zur Tagung im Franz Hitze Haus an. Besonders für die Neuen gab es am Montagmorgen, den 13. Juni 2016, eine Infothek, um an diejenigen, bei denen das Projekt schon einige Jahre gut läuft, ihre Fragen zu stellen. Gleichzeitig konnte man sich besser kennen lernen. Schon von Anfang an war die Moderatorin der Tagung, Frau Karin Schild,

KarinSchild mit dabei, um sich mit den Personen und der Materie besser vertraut zu machen. Herr Rainer Leskow vom Amt für Wohnungswesen der Stadt Münster begleitete die Tagung an beiden Tagen und half tatkräftig bei der Organisation mit. Offiziell wurde die Tagung um 13.00 Uhr von Herrn Erwin Stroot eröffnet.

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Er wies darauf hin, dass dieser Kongress der erste ist, der unter der neuen Bezeichnung „Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnen für Hilfe, Deutschland“ stattfindet. Im seinem Grußwort stellte der Stadtrat Matthias Peck, Leiter des Dezernats für Wohnungsversorgung, Immobilien und Nachhaltigkeit, die Bedeutung des Projekts in unserer Bürgergesellchaft heraus.

Mit der angenommenen Tagesordnung wurde die Arbeit der Tagung 2015 in Bamberg fortgesetzt. Nachmittags arbeiteten die Gruppen an vier Themenbereichen:

  • Leitbild
  • Internet und Intranet
  • rechtliche Aspekte
  • Wo stehen wir in 10 Jahren?

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Gegen 18.00 Uhr wurden die Delegierten von der Bürgermeisterin, Frau Vilhjalmsson, im Friedensaal der Stadt Münster empfangen. Sie ging auf die Geschichte des Raumes ein und erläuterte anschaulich Besonderheiten der dreijährigen Friedensverhandlungen nach dem dreißigjährigen Krieg 1648. Im lockeren Gespräch bei einem Glas Wein konnte jeder das Gespräch mit ihr fortsetzen.

Münster zeigte sich zu Beginn der einstündigen Führung von seiner besten Seite. Es regnete fünf Minuten lang und man freute sich, dass man unter den Arkaden Schutz fand. Stationen waren  der Prinzipalmarkt, das gotische Rathaus, der Dom mit dem Blick auf die Überwasserkirche, der Kiepenkerl und die Bürgerkirche  St.Lamberti mit der Türmerin.

Jeder freute sich auf das gemütliche Beisammensein im „Alten Gasthaus Leve“. Manch einer lernte ein typisches Gericht der Region kennen.

Am Dienstag, den 13. Juni wurde intensiv gearbeitet. Die vier Gruppen trugen ihre Ergebnisse vor,

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die im Plenum in freundlicher, offener Atmosphäre diskutiert wurden. Die Kaffeepausen dienten dazu, auf jemanden zuzugehen und persönliche Bindungen aufzubauen. Unter der Leitung von Frau Schild wurden Ergebnisse erreicht, was insgesamt zu großer Zufriedenheit führte. Jeder hatte den Eindruck, dass man bei dieser Tagung in Münster ein gutes Stück weitergekommen sei.

Die Teilnehmerinnen aus Köln deuteten an, dass möglicherweise das Treffen 2017 bei ihnen sein könnte.

 

 

 

„Wohnen für Hilfe“ – ein erfolgreiches Projekt in Münster

Im Jahre 2006 startete das Amt für Wohnungswesen der Stadt Münster das Pilotprojekt „Wohnen für Hilfe“ und vermittelte mehr als 40 Partnerschaften zwischen Senioren und Studierenden. Im Mai 2009 übernahm das Ehepaar Ursula und Erwin Stroot dieses Projekt auf ehrenamtlicher Basis. Zugleich wurde das Projekt auch für weitere Bevölkerungsschichten geöffnet.

Die Stadt Münster sorgt seither für gute finanzielle Rahmenbedingungen. Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Kooperation mit dem Amt für Wohnungswesen.

Im Jahr 2015 konnten wir gemeinsam 30 Wohnpartnerschaften vermitteln. Leider mangelt es uns an Wohnraum für Studierende.

Ende und Neuanfang

 Am 20. Juli 2022 starb Frau Ursula Stroot nach langer Krankheit. Das gesamte Team verabschiedet sich nach 14jähriger ehrenamtliche Tätigkeit. Über 300 Wohnpartnerschaften wurden in diesem Zeitraum vermittelt. Weit über 1000 Studierende haben sich bei dem Projekt beworben. Manch eine Seniorin konnte länger in der gewohnten Umgebung bleiben, manch Studierendem wurde aus finanziellen Gesichtspunkten ein Studium möglich. Nicht selten entstanden sehr persönliche, freundschaftliche Verbindengen  zwischen den Generationen.

Neue Gesichter führen zum Wohl unserer Stadt das Projekt weiter.