April 2020 - Die Robinie im Vorhof von Schloß Strehla

Die stärkste Robinie Deutschlands

oder

im Alter wird man krumm und schief

Im Vorhof des Schlosses Strehla / Kreis Meißen in Sachsen steht eine uralte Robinie. Sie wächst schief und hat altersbedingt zahlreiche Verletzungen. 2014 galt sie als stärkste Robinie in Deutschland. Ende Oktober 2019 war ich zuletzt mit Maßband und Fotoapparat bei dem stattlichen Laubbaum, ich habe exakt 7 Meter Stammumfang gemessen. Nebenan wächst noch ein zweites , aber teilweise abgestorbenes Exemplar Foto 3 rechts im Hintergrund- .

Im April 2020 ist die Robinie als Baum des Jahres 2020 gekürt worden. Der Titel Baum des Jahres wird seit 1989 jedes Jahr vergeben, diesmal wählte das Kuratorium die Robinie - hier geht es zur Webseite der Ausrufung - . Die kontrovers diskutierte Baumart kann bei fortschreitender Klimaerwärmung Hoffnungsträgerin werden: Salz-und immissionstolerant kommt sie gut mit städtischem Klima und schwierigen Bodenverhältnissen zurecht. Das war einer der Gründe für das Votum. Als Bienenweide ist sie in Zeiten des Insektensterbens eine bedeutende Protagonistin in der Gewinnung von Honig und spielt so eine wichtige Rolle bei der Bestäubung anderer Arten.

Robinienholz ist ungewöhnlich hart. Es ist zäh, witterungsbeständig und auch heute noch beliebt für den Bau von Brücken, Spielplatzgeräten und Terrassenmöbeln

Zarte Fliederblätterund duftend weiße Blütenstände,die von zuweilen bizarr verzweigten Kronen herabhängen und helle Tupfer in die sommerlichen Wälder zaubern – wer könnte von dieser Schönheit etwas Schlechtes denken? Und doch – mit Robinia pseudoacacia hat man eine Baumart gewählt, die die Gemüter von Naturschützern, Städteplanern und Forstleuten in Wallung bringt. Weil die Robinie auf der Liste der invasiven Baumarten steht.

Das Schloss Strehla befindet sich in der gleichnamigen Stadt auf einem steil zur Elbe abfallenden Hügel. Das Schloss ist von einem weitläufigen englischen Landschaftspark mit teilweise altem Baumbestand umgeben, der sich den Berghang bis zur Elbe hinunterzieht. Ich war schon zweimal dort, zuerst zu Neujahr 2014 im starken Schneetreiben.Das war ein nachhaltiges Erlebnis !

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