Herzlich begrüßen wir unsere Gäste zum Frühstück im Neuen Jahr. Wegen der stark gestiegenen Kosten beträgt der Preis für das Frühstück 8,50€. 

Leckeres Frühstück um 10.00 Uhr, im „Café Hansahof“

01.03    Münster und der Kolonialismus – Zusammenhänge und gegenwärtige Spuren

Referent:  Dr. Philipp Erdmann    Stadtarchiv Münster

Bleiben Sie weiterhin gesund!

 Das leidvolle Erleben des Vergessenen bei Betroffenen und Angehörigen

Gleich zu Beginn seines Referats stellte Herr Dr. W. Oelenberg klar, dass man schon über 30 Jahre über der Krankheit „Demenz“ forscht und schon Milliarden investiert hat, aber dennoch bis heute nicht die Ursachen dieser Krankheit  kennt . Die häufigste Form der Demenz mit rund 80% ist die Altersdemenz, die Alsheimer genannt wird. Jeder fünfte Mensch im Alter von 75 Jahren und jeder zweite neunzigjährige leidet daran. Dr. Alois Alsheimer stellte bei einer Patientin fest, dass Sie auf jeder Frage “ Wie heißen Sie mit Vornamen?, Wie heißen Sie mit Familiennamen?, Wo sind sie geboren?“, als Antwort immer Auguste sagte. Bei sezieren ihres Gehirn stelle er fest, dass etwa ein Drittel der Großhirns nicht mehr vorhanden war und als Gehirnschrott abgelagert worden war. Die Krankheit darf nicht mit Vergesslichkeit gleichgesetzt werden. Wenn einem z. B. der Vorname einer Bekannten plötzlich nicht mehr präsent ist und er einem eine Stunde wieder einfällt, ist das Vergesslichkeit, ein Phänomen, dass bereits mit zwanzig Jahren einsetzt. Alsheimer liegt vor, wenn im kognitiven Bereich Sachverhalte irreversible ausgelöscht sind. Man kann diesen Vorgang der Auslöschung nicht aufhalten, weder durch Memory noch Kreuzworträtsel lösen oder anders. Stellt man diese Krankheit bei sich fest, geht das häufig einher mit Niedergeschlagenheit, Passivität und Angst. Das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit gehen zunächst verloren. Vorwürfe wie “ Das habe ich dir doch schon zigmal gesagt.“ sind völlig unangebracht und führen schnell zu Aggressivität. Man kann nur mit Freundlichkeit und Verständnis Personen mit diesem Krankheitsbild begegnen. Geht das Langzeitgedächtnis verloren, sollte man im Gespräch über die Zeit der Jugend und Kindheit reden, weil diese Zeiten mit dem was man in dieser Zeit erlebt hat, lange präsent sind. Es kann schon für Angehörige belastend sein, wenn sie sehen, wie vernachlässigt sich jemand anzieht und so rumlaufen will. Dennoch haben diese Personen ihre Würde unabhängig von ihrer Kleidung, ihrem Verhalten und ihren Worten.

 

    Volles Haus für Oberbürgermeister Markus Lewe

Rund 80 Gäste kamen zum leckeren Frühstück am ersten MIttwoch im April 2016. Sie kamen aber auch, um sich miteinander auszutauschen und um das Neueste aus der Komunalpolitik vom Referenten Markus Lewe zu erfahren.

volles haus 1Stellvertretend  für die 45 ehrenamtlich Tätigen des Hansahofs bedankte sich der Oberbürgermeister zunächst bei Anna Schröer für über 20 Jahre dauernde Tätigkeit in der Altenbegegnungsstätte.

Herr  Lewe wies darauf hin, dass Münster eine der wenigen Städte Deutschlands ist, die wachsen. Waren es unter seinem Vorgänger Herrn Berthold Tillmann noch 270.000 Einwohner in der Stadt, so sind es mittlerweile fast 310.000. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie der urbane Kontext zu definieren ist. Obwohl Münster eine Stadt mit unglaublich großer Fläche ist, ist der Kampf um die Fläche ein zentrales Problem. Die Bevölkerungszunahme hat zur Folge, dass neue Kitaplätze gebaut werden müssen, neue Schulen erforderlich sind, die Infrastruktur und der Verkehr in der Stadt neu gedacht werden müssen, neuer erschwinglicher Wohnraum für alle Bewohner gebaut werden muss und man wegen der Flächenknappheit auch in die Höhe gehen muss. Die gelungenen Beispiele für zukünftige Stadtentwicklung veranschaulichten die Problemfelder. So werden bei der Oxfordkaserne und der Yorkkaserne die Experten und das sind die Nachbarn dieser Einrichtungen gleich zu Beginn in die Planungen einbezogen. Mit Recht rühmt sich Münster als Farradhauptstadt Deutschlands. Doch im Herbst oder bei ungünstiger Witterung steigen viele Radfahrer um auf´s Auto und auf den Zufahrtsstraßen sind dann lange Kolonnen. Die Abschaffung der Sraßenbahn war seiner Zeit ein schwerer Fehler. Jetzt muss man durch die Entwicklung des Schienenverkehrs und des öffentlichen Nahverkehrssystems die Ereichbarkeit der Stadt verbessern. Einige Fragen sollten zusammen mit den Nachbargemeinden im Sinne einer Aufgabenteilung angegangen werden.

Entwicklung im Flüchtlingsbereich – Lösnungsansätze

 Überraschend viele Gäste waren gekommen und warteten auf die leckeren Brötchen und den duftenden Kaffee. Die Tische waren liebevoll gedeckt und das Angebot war reichhaltig. Sicherlich trug das angekündigte Thema zur aktuellen Situation der Flüchlinge dazu bei, dass sich soviele Gäste eingefunden hatten.

Herr Jochen Köhnke, Derzernent für Migration und Interkulturelle Angelegenheiten bei der Stadt Münster, nannte zunächst Daten, um die allgemeine Situation zu erläutern. Die Europa umgebenden Krisenherde in der Ukraine, in Syrien, im Irak, in Eritrea sind gekennzeichnet von unvorstellbarer Brutalität. Diese Tatsache hat extreme Bewegungen der Menschen zur Folge, die nicht ihr Hab und Gut, sondern ihr Leben retten wollen. Die zweite Gruppe der Flüchtlinge flieht aus religiösen Gründen und die dritte Gruppe kommt wegen ihrer Armut. Bis zur Jahresmitte 2014 stieg die Zahl der Asylanträge in Deutschland um ca. 60 % auf rund 77.100 Personen.

Die Verteilung der Flüchtlinge erfolgt nach dem Königssteiner Schlüssel vom Bund über die Länder zu den Kommunen. Münster muss als Univeritätsstadt auch Schwerkranke und Verletzte aufnehmen. Die Stadt hat das bewährte Konzept beibehalten und verteilt die Flüchtlinge auf das gesamte Stadtgebiet. Die Sozialverträglichkeit wird zum einen dadurch erreicht, dass nicht mehr als 50 Flüchtlinge in einer Einrichtung leben und zum anderen dadurch, dass die Bebauung der Umgebung angeglichen wird. Zur Zeit müssen Container errichtet werden, weil die große Anzahl der Zuweisungen die Stadt überrollt hat .In Roxel, Gellmer, Sprakel und Nienberge sind zudem neue Unterkünfte geplant.

Um die Integration zu ermöglichen, werden qualifizierte Sprachkurse und Eingliederungskurse  angeboten. Gern wird die Unterstützung von ehrenamtlich engagierten Bürgern angenommen. Der Kontakt zu den Einrichtungen und dort besonders zu den Kindern erleichtert den Prozess der Eingliederung  erheblich.

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