Kinder lernen voneinander

Fast jedes schulfähige Kind wartet geduldig auf den ersten Schultag. Es wird vom 1. Tag an lernen. Kinder lernen schnell voneinander, weil sie die ,,gleiche Sprache Sprechen."
In Familien lernen jüngere Geschwisterkinder vieles ganz nebenbei von älteren Geschwistern, da sie sich an ihnen orientieren und von ihnen vielfältige Anregung erhalten. Diese Erfahrung nutzen wir für unsere jahrgangsgemischten Eingangsklassen seit vielen Jahren erfolgreich.

In der Eingangsstufe können wir den individuellen Lernvoraussetzungen besser gerecht werden. Besonders schnell lernende Kinder können schon nach einem Jahr in das dritte Schuljahr wechseln, während langsam lernende Kinder für die Erreichung der Lernziele des zweiten Schuljahres maximal drei Jahre zur Verfügung haben, ohne dass sie ihre Lehrerin und ihre soziale Bezugsgruppe verlassen müssen.


Das ist unsere Konsequenz für das Leben und Lernen in der Schule:

Die Klassen 1 und 2 werden in einer altersgemischten Eingangsstufe zusammengefasst. Der Schulanfang wird erleichtert, da die älteren Kinder den jüngeren bei der Eingewöhnung helfen, Regeln und Rituale durch das Vorleben nebenbei erlernt werden. So hat auch die Lehrerin mehr Zeit für das einzelne Kind.

Schnell lernende Kinder finden bald Lernpartner/innen in den älteren Mitschülern/innen. Ältere Kinder festigen und vertiefen ihr Wissen auf einer qualitativ höheren Ebene, wenn sie langsam lernenden oder jüngeren Kindern Unterrichtsinhalte, Regeln, Rituale usw. verständlich und nachvollziehbar erklären wollen.

Ergänzend zum differenzierten, individualisierten und projektbezogenen Unterricht finden Einführungen und Übungen (z.B. Kleines Einmaleins, Wortarten, ...) in kleinen Gruppen statt, so dass alle Kinder beim Übergang in das dritte Schuljahr die Lernziele des zweiten Schuljahres erreicht haben.

Jahrgangsübergreifendes Lernen fordert auch die Zusammenarbeit der pädagogischen Mitarbeiter/innen. So haben auch die Mitarbeiter/innen im Halbtag die Chance, zusammenarbeiten zu können.