Mediascher Kinderheimprojekt II – Musikförderung


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Auto vollgeladen mit Instrumenten – Gitarren, Cajon, allerhand Orff-Instrumente, Bongos. Ich fahre den Berg hoch. Parke. Und schon kommen die Jungs gelaufen. Denn Hilfe ist nötig. Sie helfen gerne. Jeder packt an und gemeinsam schleppen wir die Instrumente in ihren Clubraum. Dort herrscht erstmal ein großes Durcheinander. Wir rücken die Tische und schaffen uns Platz. Denn schon nach dem ersten Versuch gemeinsam zu singen war klar: diese Bande braucht was Anderes. Ihre Energie muss kanalisiert werden. Und da schien mir das Trommeln die beste Möglichkeit, mit ihnen musikalisch zu arbeiten. Kaum starteten wir die ersten Versuche, entpuppte sich ein Talent nach dem anderen. Sie waren mir im Trommeln haushoch überlegen!!!! Ich war begeistert! Und dann entwickelten wir zusammen Formen zum gemeinsamen Musizieren. Rumänische Volksmusik, kurze Lieder aus aller Welt in verschiedenen Sprachen, auch Manele gehörten in unser Repertoire. Ab und zu luden wir Herrn Connert ein, der Schlagzeuger ist und der uns auch tolle Rhythmen beibrachte.
Und dann erlebte ich einen wunderschönen Ferientag. Auf dem Weg zum Clubraum stand ein Fernseher. Es lief gerade rumänische Volksmusik. Einer von den Jungs setzte sich auf das Cajon und begann zu dem Fernsehlied zu trommeln. Die nächsten Beiden setzten sich dazu ... und sie spielten, spiel- ten, unaufhörlich, eine ganze Stunde lang, total fasziniert, verschmelzend in der Musik und dem Rhythmus. Staunend und dankbar konnte ich meine Zelte abbrechen.

Edith Hajnalka Toth