Mein Bericht aus Finnland (von Paula Faber) Redaktion, 26. März 202528. April 2025 11:00 Uhr. Ich sitze in der Englischklasse der „Hakalahden-Koulu“ in Kokkola, Finnland. Die erste Unterrichtsstunde läuft und alle um mich herum gucken auf ihr Handy, denn die 15 minütige Handyzeit beginnt. Das bedeutet, dass alle Schüler/innen am Handy sein dürfen. Ich wundere mich, mache es den anderen dann aber einfach nach. Vieles ist anders hier als an der MAG und ich musste mich erstmal daran gewöhnen. Ich kam hier vor einigen Wochen an. Da meine Mutter aus Finnland kommt, war ich schon oft hier, wo meine Großeltern wohnen. In den 6 Wochen, die ich hier war, habe ich bei meinen Großeltern gewohnt. Das hat das ganze natürlich viel einfacher gemacht, weil ich mich eben nicht noch an eine Gastfamilie gewöhnen musste. Das wäre für mein Alter aber auch ein bisschen schwierig, denn ich gehe in die 8. Klasse und normalerweise macht man so eine Auslandszeit erst in der 10. Klasse oder später. Wir kamen auf die Idee durch meine finnische Oma. Sie las einen Bericht in der Zeitung von einem finnischen Mädchen, das für ein paar Monate bei ihren Großeltern in Deutschland war. Dann haben wir mal darüber nachgedacht und fanden, dass es ja wirklich cool sein könnte, wenn ich das machen würde. Dadurch ist das entstanden. Dann ging das große Planen los und auf einmal stand das Datum. Am 08.02.25 geht die Reise los! 11.02.25, es wurde spannend: Mein erster Tag in der neuen Schule begann und ich war aufgeregt wie noch nie! All die Sorgen, dass ich keine Freunde finde oder dass ich nur angeguckt werde und keiner mit mir spricht, wurden immer größer. Die Aufregung war kaum auszuhalten und ich betrat mit klopfendem Herzen das Schulgebäude. Meine Klassenlehrerin hatte drei Mädchen ausgewählt, die mich in der ersten Woche mitnehmen und begleiten sollten. Die drei kamen direkt auf mich zu und wir stellten uns gegenseitig vor. Dann betraten wir die Klasse und alle schauten mich an! Ich wusste gar nicht wohin ich gucken sollte und habe einfach versucht zu lächeln und nett zu wirken. Dann begann auch schon die erste Stunde. Der erste Eindruck war, dass alle aufmerksam und nett waren. Sie stellten viele Fragen, wie es in Deutschland sei und wirkten interessiert. Mein erster Schultag verging wie im Flug. So viele Eindrücke und fremde Gesichter. Vieles war neu, aber die Sorgen, die ich vorher hatte, waren zum Glück unnötig, denn die drei Mädchen waren offen und freundlich. Das war pure Erleichterung! „Ding Dong“ 11:30 Uhr, Mittagessen. Die 400 Schüler/innen der kleinen Gesamtschule (hier sind die Jahrgangsstufen 7-9) drängeln sich zu den Essensausgaben, in Finnland kriegen alle das Schulessen vom Staat bezahlt. Heute stehen Kartoffelpüree und Frikadellen auf dem Speiseplan. Als alle sitzen, wird es ganz still in der kleinen Mensa. Das liegt daran, dass alle Schüler/innen auf ihr Handy schauen und nebenbei etwas essen. Es gibt nämlich in der Mensa auch kein Handyverbot. Es werden so gut wie keine Gespräche geführt, weil sich alle nur auf ihr Gerät konzentrieren. Das ist ein großer Unterschied zur MAG! Die weiteren Unterschiede zwischen der MAG und der kleinen Schule in Finnland waren leicht zu erkennen: 1. Handys sind erlaubt. Die SuS waren immer am Handy, egal wo! In der Mensa, in den Pausen und sogar mitten im Unterricht. Die Lehrer/innen machen sogar eine sogenannte „Handyzeit“, in der wir 15min am Handy sein durften. Die Lehrer/innen durften die Handys auch nicht wegnehmen, von daher nutzten die SuS die Chance und hingen auch mitten im Unterricht an ihren Geräten. 2. Die Fächer sind sehr anders. Es gibt z. B. harte und weiche Handarbeit. In der weichen Handarbeit wurde gestrickt, gehäkelt, genäht und vieles mehr. In der harten Handarbeit wurden Fahrräder umgebaut oder mit Holz gearbeitet und es ist mit dem Fach Technik, was es ja hier an der MAG gibt, vergleichbar. Dann gibt es dort eine Fremdsprache, die alle lernen, und das ist Schwedisch. Das war anfangs ein bisschen schwierig, aber wenn man gut zuhört, klappt das schon! 3. Im Sportunterricht geht´s im Winter Ski- und Schlittschuhfahren! Auch Eishockey haben wir gespielt. Ich fand die Abwechslung zwischen Hallensport und Draußensport mega gut! 4. Die Schultage fangen unterschiedlich an. Mein Plan war so: Mo: 10:30-14h, Di: 8:00-15:00h, Mi: 8:00-14:00h, Do: 8:00-15:00h, Fr: 10:30-14:00h. Mein Fazit: Ich finde, man könnte an der MAG auch einführen, dass die Schule an manchen Tagen um 10:30 Uhr beginnt! Wer wünscht sich das schon nicht, ein bisschen länger zu schlafen (: Ich fand es ein bisschen schade, dass sogar in der Mensa Handys erlaubt waren, denn beim Essen finde ich es viel schöner, wenn man sich unterhält. So wie bei uns an der MAG. Ich finde, das war eine positive und bereichernde Erfahrung! Ich habe viel Neues gelernt und vor allem eine andere Schulkultur kennengelernt. Schwierig war der Abschied von meiner Oma. Wir hatten eine ganz besondere Zeit und ich habe auch eine starke Bindung zu ihr! Das tat ein bisschen im Herzen weh, sie da „zurückzulassen“. Umso mehr freue ich mich, wenn wir uns im Sommer wiedersehen! Ich kann so einen Auslandsaufenthalt wirklich jedem empfehlen! Die Aufregung vorher ist wirklich groß, aber dann vergeht die Zeit wie im Flug und man hat das bestimmt immer in Erinnerung! MAGunterwegs
Ich liebe diesen Bericht und habe viel erfahren was och noch nicht wusste es ist schön mal ein Einblick in andere Länder zu bekommen SUPER PAULA Antworten