Bericht v. Alina Köttgen

Ondes et Lumière - chez Chantal Godet-Cheneval

Am 29. März empfing uns die Glaskünstlerin in Begleitung ihres Mannes im Atelier. Zehn DFG-Mitglieder kamen zu ihr nach Altemberge und haben es keine Sekunde bereut, denn es war höchst interessant.

Das Atelier beansprucht einige Räume im Untergeschoss sowie eine dazu umfunktionierte Garage. Die Besichtigung begann im Hauptraum, in dem die wesentlichen Aktivitäten von Chantal ablaufen. Nach einer spannenden Einführung in die Geschichte des Glases und seinen Einzug in die Kunst haben wir einen Dokumentarfilm über alle Entstehungsphasen eines großen Kirchenfensters angeschaut, welches Chantal vor einigen Jahren in Frankreich kreiert hatte. Das allein war schon sehr aufschlussreich. Es ging aber schnell weiter.

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Chantal zog mehrere Glasscheiben aus ihrem riesigen Regal heraus, um uns verschiedenste Sorten zu zeigen. Ihr Werkstoffbestand dürfte wohl locker über 2 Tonnen wiegen.

Danach führte uns Chantal zu den einzelnen Werkstattplätzen und zeigte, wie sie da immer wirkt. Zwangsläufig ergab sich dabei eine Runde der Werkzeugkunde. Wir schauten, hörten zu und staunten mitunter über die physische Kondition der eher filigranen Künstlerin.

 

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Die nächste Produktionsphase führte uns in die Garage, zum Obdach eines riesiegen Glasschmelzofens. Verschiedenste Keramikformen dienen da der Herrstellung der Glasbilder oder dekorativer Schalen und Teller.

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Einem formgebenden Schmelzvorgang folgt eine rasche Kreativitätsphase, die dem warmweichen Glas zu neuen Farben aus Emaliepulver und sonstigen Materialien aus der Zauberkiste der Künstlerin verhilft.

In den Nebenräumen entdeckten wir einen gigantischen "Tropfen" optischen Kristallglases. Was menschliches Auge als besonders klares, farbloses und volltransparentes Glas wahrnimmt, war für die Fotokamera ein "Bernstein" gewesen.

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Anschließend wechselten wir wieder in die Hauptwerkstatt und lernten ein wenig das spannende Fach. Das in den Händen von Chantal brav butterweiche Glas leistete uns überraschend großen Widerstand und vereitelte den ehrgeizigen Plan, ein Gemeinschaftswerk des Abends zu kreieren. Chantal bot uns nämlich ein einfaches Glasfenstermuster an und wollte die von uns geschnittenen Glaselemente zu einem Vitrage zusammenfügen.

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Die kleine Ent-Täuschung über unser Fachvermögen wurde schnell vergessen, als wir unsere Aufmerksamkeit auf das liebevoll eingerichtete Bufett in der Werkstatt gelenkt hatten. Die herrlichen Platten leerten wir voll Begeisterung und wunderten uns dabei, wie schnell 3 Stunden vergehen mögen.

 

Bevor sich die Chronistin von den Gastgebern verabschiedet hatte, suchte sie sich in den Verkaufsauslagen ein kleines Teller-Kunstwerk aus, um ein Andecken von dem herrlichen Abend zu haben. Die grünbraun marmorierte Schale mochte wohl aber nicht den Umzug nach Münster und glitt mir unterwegs aus der Hand ...

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