Helga Reuter

 

Monet und Camille in der Kunsthalle Bremen

20.11.2005

 

 

Das Wetter lud nicht gerade zum Reisen ein und so fuhren wir am Sonntag nur mit wenigen Leuten nach Bremen. Umsteigen brauchten wir nur in Osnabrück. In Bremen liefen wir zu Fuß die kurze Strecke zur Kunsthalle; denn ein kleiner Marsch tat uns nach dem Sitzen im Zug ganz gut.

Natürlich waren wir gespannt auf die Ausstellung Frauenportraits im Impressionismus. Im Mittelpunkt stand das schöne, großformatige Ölgemälde Monets mit seiner Frau Camille, das die Kunsthalle Bremen bereits 1906 für 50.000 Mark erworben hat. Weitere Gemälde von Monet waren von großen Museen aus aller Welt ausgeliehen worden.

So konnten wir die bekannte Ölbilder Camille am Strand von Trouville, Camille mit Jean und Kindermädchen im Garten oder Meditation, Madame Monet auf dem Kanapee sehen. Kein Modell stellte Monet so häufig in den Bildern dar, wie seine erste Ehefrau Camille.

Monet war nicht der einzige Künstler, der mit großformatigen Bildern einer Einzelfigur Erfolg hatte. Auch Manet, Renoir, Tissot und Whistler beschäftigten sich mit diesem Thema. Auch sie malten diese Figurenbilder nicht als Auftragswerke, sondern sie stellten ihre Freundinnen oder Modelle dar.

Von den vielen Portraits haben mich zwei besonders beeindruckt; von Pierre-August Renoir das große Ölgemälde seiner Geliebten Lise Tréhot Lise à l'ombrelle sowie Edouard Manets Ölgemälde Junge Frau 1866.

Beeindruckt haben mich auch die prachtvollen Kleider dieser Epoche. Gerade war die Farbe grün als Anilinfarbe entdeckt worden und grün/schwarz war große Mode. Zu dieser Zeit entstanden die ersten großen Kaufhäuser, schon Konsumtempel der Mode und man feierte bereits im 19. Jahrhundert herausragende Schneider als Modeschöpfer. In der Ausstellung vermitteln einige historische Kleider einen lebhaften Eindruck über tolle Stoffe und Silhouetten.

 

Nach dem Museumsbesuch mussten wir uns noch für die Rückfahrt mit einer heißen Suppe stärken. Wir gingen auch noch kurz durch die berühmte Böttchergasse, wo wir von außen durch ein Fenster des Roselius-Museums die bekannten Bilder Martin Luther und Katharina Bora von Cranach sehen konnten. Aber um auch dieses Museum zu besuchen, dazu reichte unsere Zeit nicht mehr.