Sommerfest 2001

 

Nach Sommerfesten in verrauchten Tanzsälen träumte es uns, einmal anders zu feiern. Sibylla Kischkat und Linda Blom wollten sich für die Abwechslung einsetzen und boten die Organisation einer anderen Begegnung an. Und der Vorstand machte gerne mit. Es sollte ein so richtig schönes SOMMER-Fest werden. Draußen, an der frischen Luft, mit Gelegenheit zu Sport - ein wenig Kugel schieben, so mal eben - Gelegenheit zum Mitsingen, wenn Akkordeon Musettes oder Chansons versprüht, mit Gelegenheit zum Austausch beim Bummeln durch die Park-Alleen ... Weniger Discorausch, mehr ausgelassener Familien-Nachmittag.

Und wir haben im Vorfeld alles Mögliche getan, um so ein Fest auf dem Boulodrôme des befreundeten Boule-Clubs Münster vorzubereiten. Nach langer Suche wurde ein Akkordeonspieler gefunden und engagiert. Selbstverständlich war der Würstchenbestand in Wartestellung und Getränke auch. Ebenso die Eimer mit Teig für Crêpes, nebst Kisten voll Öl, Zucker, Konfitüren, Pappteller, Trinkbecher, etc.

Es kam aber gaaanz anders. Sobald die kleinen Zeltüberdachungen über den Biertischen und Bänken aufgebaut wurden, schon waren sie im Einsatz - der Münsterische Sommer taufte mit zartem Nieselregen den Festplatz. Die erste Spielrunde auf der Boulebahn verlief noch einigermaßen trocken - die paar feinen Tropfen vermochten den Spieler-Elan nicht zu ertrinken. In der Pause machte man sich noch über das Wetter lustig und prostete mit dem ersten Glas Bier oder Wein zu. Die Crêpes gingen naturgemäß wie warme Semmel von der Platte weg. Wir wollten uns nicht so leicht unterkriegen.

Der Akkordeonspieler zog als erster die Bremse - er könne sein Instrument dieser Feuchtigkeit nicht aussetzen ... und ging unverrichteter Dinge nach Hause. - Na ja. Wir seien nicht so empfindlich ..., wir bleiben.

Der Regen ließ nicht locker - im Gegenteil, er wechselte sein Tropfenkaliber und die Dichte. Die Spieler, die dran waren, verließen den kleinen Schutzraum unterm Zeltdach nur noch unterm Regenschirm und sprangen nach dem Wurf sofort zurück. DFG wäre vielleicht nicht so hartnäckig gewesen, aber die Freunde von Boule-Club mussten ja das Spiel zu Ende spielen, also ließen wir sie nicht im Stich. Meine Erinnerung an jene Menschentrauben unter jedem der wenigen Regenschirme - als geprüft werden musste, wessen Kugeln doch noch näher liegen - ist sehr lebendig. Kein Wunder, dass alle aufatmeten, als die Sportler ihre Gewinner ermittelt haben und wir ihnen die versprochenen Preise überreichen konnten.

Das versprochene Grillen ging aber baden - wir ließen die Würstchen im Kühlschrank des Club-Containers (in einer Woche wollten wir kommen und nachfeiern) und bauten schleunigst die Zelte ab. Der Regen war inzwischen aus einem Guss ... Jemandes Anregung, gemeinsam Unterschlupf in einem Lokal zu suchen, fand kein Echo. Jeder dachte wohl nur noch an seinen Schrank voller trockener Kleidung. Linda war untröstlich ... es sollte so ein schönes Sommerfest werden ...

 

Der kleine Zeitungsartikel bietet Ihnen ein anderes Bild jener Begegnung - die Presse war auch nur die ersten 15 Minuten dabei. Sie kann ja nichts dafür. Ich bin froh über den Artikel ... denn er liefert das einzige Foto von dem Ereignis.

Bericht von Alina Köttgen