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Porträts I

Global Heroes“ – Heldinnen und Helden aus Afrika

Arbeitsersergebnisse: Bild- und Textportraits (Teil I)

Die ausdrucksstarken Bildcollagen der Schülerinnen und Schüler sind im Originalformat 80×100 cm groß. Die dazugehörigen gekürzten Textporträts  dienen als begleitende Ausstellungstexte (DIN A4).

  • Wangari Maathai (Umweltaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin, Kenia)
  • Thomas Sankara (Globalisierungsgegner und ehemaliges Staatsoberhaupt von Burkina Faso)
  • Ellen Johnson Sirleaf (erste afrikanische Präsidentin und Nobelpreisträgerin, Liberia)
  • Lucky Dube (Musiker und Anti-Apartheidkämpfer, Südafrika)
  • Oumou Sangaré (Sängerin und Frauenrechtlerin, Mali)
  • Ousmane Sembène (Schriftsteller und Filmemacher, Senegal)
  • Ama Ata Aidoo (Schriftstellerin und Frauenrechtlerin, Ghana)

Wangari Maathai (Kenia)

„Gott erschuf die Erde von Montag bis Freitag. Am Samstag erschuf er die
Menschen. Die Wahrheit ist … hätte er den Menschen schon am Dienstag
erschaffen, wäre er am Mittwoch tot gewesen, denn die nötigen
Voraussetzungen für sein Überleben hätten gefehlt.“ (W. Maathai)

 

Träume einer Friedensnobelpreisträgerin

Mama Miti. Das ist Suaheli und bedeutet auf Deutsch „Mutter der Bäume“. Die Frau, die diesen Beinamen trägt, gilt für viele, vor allem in Ostafrika, als Vorbild.

Im Jahre 1977 gründete Wangari Maathai die Organisation „Green Belt Movement“ (Grüner Gürtel Bewegung), deren Ziele es sind, eine nachhaltige Brennstoffversorgung zu fördern und Bodenerosion zu vermeiden: „Je knapper die Ressourcen werden, um so verbitterter wird um den Rest gekämpft“, betonte die engagierte Professorin vielmals.

So begann sie am 5. Juni 1977, dem Welt-Umwelttag, in Nairobi sieben Bäume zu pflanzen. Inzwischen wurden über 30 Millionen Bäume gepflanzt, und die Organisation hat über 100.000 Mitstreiter in ganz Kenia. Vor allem Frauen. Das Pflanzen von Bäumen wurde für viele Kenianerinnen zu einer zusätzlichen Einkommensquelle.

Wangari Maathai hat schon zahlreiche Auszeichnungen bekommen, darunter 2004 den Friedensnobelpreis als erste afrikanische Frau.

Künstlerisches Porträt und Text
Juliane, Samira, Cigdem

Nachtrag: Wangari Maathai ist am 25. September 2011 in Nairobi verstorben.

Mehr Infos: Filmtrailer
http://de.wikipedia.org/wiki/Wangari_Maathai

Ousmane Sembène (Senegal)

Ich ziehe den Roman dem Kino vor …
ich betrachte die Literatur als die vollständigere Kunst,
in der man den Menschen in seiner ganzen Tiefe erforschen kann.“ (O. Sembène)

Ousmane Sembène wurde am 1. Januar 1923 im westafrikanischen Senegal geboren. Bis zu seinem 14. Lebensjahr ging er auf eine französische Schule, die er jedoch, nachdem er seinen Lehrer aufgrund rassistischer Sprüche geohrfeigt hatte, verlassen musste. 1942, mit 19 Jahren, wurde er zur französischen Armee eingezogen und kämpfte im Krieg gegen deutsche Faschisten. Im Jahre 1948 fuhr er als blinder Passagier nach Europa, wo er zuerst als Mechaniker in einer Autofabrik und anschließend viele Jahre als Docker im Hafen von Marseille arbeitete.

Sembène musste sich die Kunst des Lesens und Schreibens selbst beibringen. Dabei fiel ihm auf, dass die meisten Bücher über Afrika von Europäern verfasst worden waren und ein verzerrtes Bild von Afrika wiedergaben. Vor lauter Verärgerung darüber schrieb er mit 33 Jahren seinen ersten Roman, der im Jahre 1959 erschien. 1961 reiste der 40-jährige Ousmane Sembène nach Moskau und studierte dort bis 1962 an einer Filmhochschule. Er hoffte, mit seinen Filmen mehr Menschen im Senegal zu erreichen, als mit seinen Büchern. Er wollte im Kino Filme zeigen, die von dem alltäglichen Leben des afrikanischen Volkes handeln, um so den Menschen Mut zu machen.

Mit fast 80 Jahren drehte Sembène noch zwei Filme, die er den afrikanischen Frauen gewidmet hat. Am 9. Juni 2007 starb Ousmane Sembène im Alter von 84 Jahren. Nicht nur im Senegal gilt er als „Vater“ des afrikanischen Films.

Künstlerisches Porträt und Text
Philipp, Nina

Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ousmane_Semb%C3%A8ne

Ellen Johnson Sirleaf (Liberia)

„Man muss sehr vorsichtig sein, dass man Gerechtigkeit schafft,
ohne neue Konflikte auszulösen.“ (E. Johnson Sirleaf)

Ellen Johnson Sirleaf ist seit dem 16. Januar 2006 die Präsidentin von Liberia. Damit ist sie die erste Präsidentin in Afrika überhaupt.

Sirleaf studierte an der Universität Harvard und war von 1972-1973 Finanzministerin unter Präsident William Tolbert. Nach Tolberts Sturz und Ermordung ging sie nach Kenia ins Exil wo sie als Vizepräsidentin der Citibank arbeitete. Später sollte sie für 10 Jahre, aufgrund ihrer Ablehnung des Regimes von Samuel Doe, inhaftiert werden. Nach kurzer Haft kam sie jedoch frei und ging wieder ins Exil. Sirleaf wurde die Vizepräsidentin der Equator Bank in Washington und später die Leiterin des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen für Afrika.

Während des Bürgerkriegs in Liberia unterstützte sie zunächst Charles Taylor im Kampf gegen Samuel Doe, aber später sprach sie sich auch gegen Charles Taylor aus. 1997 kandidierte sie erfolglos gegen Charles Taylor. Nachdem Taylor 2003 zwangsweise Abtreten musste, kehrte Sirleaf nach Liberia zurück und unterstützte zunächst die Regierung von Gyude Bryant. Bei der Präsidentschaftswahl 2005 gewann Sirleaf als Führerin der United Party.

Künstlerisches Porträt und Text
Tim, Wladimir

Nachtrag: Ellen Johnson Sirleaf  hat am 7. Oktober 2011 zusammen mit Leymah Gbowee und Tawakkul Karman den Friedensnobelpreis erhalten.

Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ellen_Johnson-Sirleaf

Oumou Sangaré (Mali)

Seid selber verantwortlich für euer Leben, für eure Heirat.
Lasst niemand über euer Leben entscheiden.“ (O. Sangaré)

Eine unbeugsame Nationalheldin!

Charismatische Bühnenpersönlichkeit, erfolgreiche, emanzipierte Frauenrechtlerin, Energiebündel, Sängerin – Oumou Sangaré hat viele Seiten. Sie wurde 1968 in Bamako, der Hauptstadt des west-afrikanischen Landes Mali geboren. Ihr erstes Album „Moussolou“ (Frauen) erschien 1989. Es löste in Westafrika ein musikalisches Erdbeben aus und wurde zum absoluten Renner. Sangaré wurde über Nacht zum Star und gilt seit Ende 1990 als eine der größten Stimmen der Welt.

Wenn man sich Oumou Sangarés Lieder anhört, bekommt man den Eindruck, dass sie sich alle Probleme aus dem Leib singen möchte. In ihren Liedern erinnert die Musikerin auch daran, wie wichtig die Gastfreundschaft unter Menschen ist. Oumou kritisiert in dem Lied „Malado“, dass Egoismus und Individualismus die Kluft zwischen Arm und Reich in der Gesellschaft vergrößern. Neben ihrer Musik engagiert sie sich für verschiedene soziale Projekte: sie unterstützt Frauenvereine und -initiativen in deren Arbeit. Viele hat sie auch mitbegründet.

Künstlerisches Porträt und Text
Sohal, Anna B., Anna R.

Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Oumou_Sangar%C3%A9

Thomas Sankara (Burkina Faso)

„Revolutionäre und Individuen kann man ermorden,
aber Ideen lassen sich nicht töten.“ (T. Sankara)

Thomas Sankara war ein charismatischer, linksgerichteter Führer im westafrikanischen Burkina Faso. Dort wurde er in Yako am 21. Dezember 1949 geboren. Vom 04. August 1983 bis zu seiner Ermordung am 15. Oktober 1987 war Sankara Präsident von Burkina Faso. Im Jahre 1984, dem ersten Jahrestag seiner Machtübernahme, benannte er das ehemalige Obervolta in Burkina Faso, Land der aufrechten Menschen, um. Der Ähnlichkeit in Ausstrahlung und den politischen Ideen wegen wird Sankara, der sich selbst als Revolutionär sah, häufig als Che Guevara Afrikas bezeichnet.

Die Verbesserung des Status der Frauen war erklärtes Ziel von Sankaras Politik. Daher waren auch viele Frauen in seiner Regierungsmannschaft vertreten. Beispiellos für Westafrika verbot er die Beschneidung von Frauen, verurteilte Polygamie und propagierte Verhütung. Seine politischen Ziele waren ausgerichtet auf den Kampf gegen Hunger und Korruption, die Verbesserung der Bildungs- und Gesundheitsversorgung sowie auf Wiederaufforstung. Dabei erzielte er große Erfolge.

Künstlerisches Porträt und Text
Ahmad, Alexey, Adrian

Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Sankara

Ama Ata Aidoo (Ghana)

“They had always told me that I wrote like a man“. (A. Aidoo)

Ama Ata Aidoo wurde 1942 in Ghana geboren. Ihr Vater war ein König der Fante-Bevölkerungsgruppe, die sich aus etwa zwei Millionen Menschen zusammensetzt. Die Ghanaerin ist eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin, auf Deutsch ist aber nur ihr Buch „Die Zweitfrau“ (englische Originalfassung „Changes“) erschienen.

Nach der Schule studierte Aidoo Anglistik. Später lehrte sie selbst an der Universität von Legon in Ghana. In der Zeit von 1982-1983 war sie Erziehungsministerin im Kabinett von Ghana. Doch dann legte sie ihr Amt nieder, da sie ihr Ziel, Bildung in Ghana für alle zugänglich zu machen, nicht erreichen konnte. Die Politikerin und Schriftstellerin lebte lange Zeit in Simbabwe und den USA.

Aidoo schreibt über die Situation der Frauen in Afrika. 1993 erhält sie für ihr Buch „Changes“ (Die Zweitfrau) den Commonwealth Writers Prize. Im Roman beschreibt sie das Leben einer selbstbewussten Afrikanerin, die sich entschließt, die Zweitfrau eines polygamen Ehemanns zu werden und daran scheitert. In vielen ihrer Bücher verarbeitet und beschreibt die Schriftstellerin ihre eigenen Lebenserfahrungen: „I believe that we are in what we write, we are part of it, what goes into our writing“.

Ama Ata Aidoo schreibt auf Englisch, obwohl ihre Muttersprache Fanti ist, um möglichst viele Leser zu erreichen. Zur afrikanischen Litera-turgeschichte meint sie: „Afrika hat schon vor tausenden von Jahren Romane erzählt“.

Künstlerisches Porträt und Text
Svenja, Viviane

Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ama_Ata_Aidoo

Lucky Dube (Südafrika)

„We’ve got to come together as one.“ (L. Dube)

Lucky Dube wurde am 3. August 1964 in Ermelo, Südafrika geboren. Seine Mutter, die zuvor mehrere Fehlgeburten hatte, nannte ihn Lucky (Glücklich) aus Erleichterung darüber, dass sie es endlich geschafft hatte, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.

Bereits als Schüler gründete Dube die Gruppe „The Sky Way Band“, die den zu Apartheid-Zeiten noch „Township Jive“ genannten „Mbaqanga“ spielte, der auf traditioneller Zulu-Musik beruhte. Da sein erstes Reggae Album „Rastas Never Die“ (1985) kritische Töne gegenüber dem Apartheid-System  anschlug, wurde es in Südafrika verboten. In seinen Songtexten, wie in dem Lied „Prisoner“ versucht er seinen Zuhörern zu verdeutlichen, dass sich Kriminalität nicht lohnt, sondern Bildung der Schlüssel zum Erfolg ist:“He said to me, crime does not pay. He said to me, education is the key, yeah“.

Lucky Dube war insgesamt 25 Jahre im Musikgeschäft erfolgreich tätig und veröffentlichte 22 Alben. Er wurde mit internationalen Musikpreisen ausgezeichnet und erhielt im Jahr 2000 die afrikanische Auszeichnung „Kora All African Music Awards“ in der Kategorie „Bestes Video“. Dube war mit den Musikern Alpha Blondy und Tiken Jah Fakoly der größte Reggae-Star in Afrika. Von kaum einem anderen Musiker wurden mehr illegale Raubkopien von Musikvideos auf den Märkten Afrikas angeboten.

Lucky Dube kam am 18. Oktober 2007 in Johannesburg ums Leben, als er von drei Räubern erschossen wurde, die sein Auto stehlen wollten.

Künstlerisches Porträt und Text
Leonie, Alina, Sabrina

Mehr Infos:
http://de.wikipedia.org/wiki/Lucky_Dube