"So viel du brauchst..."

„Er lebte bei den wilden Tieren und die Engel dienten ihm.“

Im Evangelium vom ersten Fastensonntag berichtet der Evangelist Markus, dass Jesus vom Geist in die Wüste getrieben und dort vom Teufel versucht wurde. Und dann folgt der oben zitierte Satz.

Der Pfarreiausschuss „Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“ hat sich in der letzten Woche erneut mit dem Apostolischen Schreiben von Papst Franziskus über die Klimakrise beschäftigt. Darin empfiehlt der Papst uns Jesus als geistliches Vorbild für unser Schöpfungsengagement. Vielleicht kann man das Evangelium so verstehen: Wenn wir achtsam mit der Natur und den Mitgeschöpfen umgehen, können wir erfahren, dass wir beschenkt sind und so viel da ist, wie wir brauchen.

Auch in diesem Jahr ruft eine Initiative von 24 evangelischen und katholischen Landeskirchen, Bistümern und Hilfswerken dazu auf, in der Fastenzeit einen klimafreundlichen Lebensstil zu erproben und einzuüben. Sie bittet uns, die Auswirkungen unseres Lebensstils auf die Schöpfung und unsere Mitmenschen in den Blick zu nehmen. Das Klimafasten bietet die Chance, unsere Beziehung zu uns selbst, zur Schöpfung, zu unseren Nächsten und zu Gott zu klären - statt uns im Konsum und in einem die Schöpfung schädigenden Verhalten zu verlieren.

Unter dem Motto „So viel du brauchst…“ finden Sie in den Kirchen unserer Pfarrei eine Broschüre mit niederschwelligen Impulsen als Anregung zu einem klimafreundlicheren Lebensstil. Jede Fastenwoche widmet sich einem anderen Thema und bietet Anregungen für Ihre Fastenzeit, aus denen Sie ein, zwei oder mehrere Impulse auswählen können. Es geht weniger um Verzicht als darum, die Routine des Alltags zu hinterfragen.

Die Mitglieder des Pfarreiausschusses werden das ausprobieren. Sie hören in den Pfarrnachrichten von uns.

Ihr Pfarreiausschuss
“Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

Hier können Sie auch noch mehr zum Thema nachlesen oder auch die genannte Broschüre herunterladen: www.klimafasten.de

 

 

1. Fastenwoche

In der ersten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024, die dieses Jahr unter dem Motto „So viel du brauchst …“ steht, sind Sie eingeladen, über IHR richtiges Maß nachzudenken.

Mit welchem der verschiedenen Punkte Sie anfangen, können Sie entscheiden. Wichtig ist, dass Sie auf den jeweiligen Gewinn schauen und nicht nur in Verzicht-Kategorien denken. „Genügsamkeit ist befreiend“ sagt Papst Franziskus. Wäre das nicht ein schöne Erfahrung? Wenn wir z. B. auf Fleisch und/oder Zucker verzichten (oder reduzieren), gewinnen wir eine bessere Gesundheit für uns und unseren Planeten und verzichten auf z. B. Diabetes, Übergewicht, Schlaganfall oder Herzinfarkt (frei nach Dr. med. E. von Hirschhausen).

Nehmen Sie sich die Zeit zum Nachdenken über IHR richtiges Maß. Uns allen wünscht neugierige und achtsame Wochen

Dr. Cordula Stening, PA “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

2. Fastenwoche

In der zweiten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024 sind Sie eingeladen, über andere Ernährung nachzudenken. Wir wissen, dass auch unsere Ernährung für viele Umweltprobleme mit verantwortlich ist. Können wir daran etwas ändern?

Ich versuche drauf zu achten, so wenig wie möglich Lebensmittel weg zu schmeißen, alles zu verwerten, noch besser, nur so viel zu kaufen wie ich brauche.

Darum möchte ich mir in dieser Woche mal genauer folgende Apps angucken:

  • Die “Too good to go“-App, wo viele Bäcker, Restaurants, und weitere lokale Betriebe, ihre übriggebliebenen Lebensmittel deutlich günstiger verkaufen.
  • Die „FairCityGuide“-App, wo vieles zum Thema Nachhaltigkeit nach zu lesen ist.
  • Und zu guter Letzt mal bei der fairTeilBar auf der Hammerstraße gucken, wo es viele gerettete Lebensmittel zu kaufen gibt.

Ist auch für Sie vielleicht was dabei?

Tineke van der Velden-Anstötz, PA “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

 

3. Fastenwoche

In der dritten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024 geht es um das Thema „Energiebewusstsein“.

Beim genaueren Hinschauen hab‘ ich so manche Baustellen bei mir entdeckt: Ich bin ganz groß darin, den Laptop einfach zuzuklappen, statt herunterzufahren. Schließlich will ich später möglichst schnell wieder auf alles zugreifen können und nicht ewig aufs Hochfahren warten. Und mein Handy – das liegt auch ziemlich häufig neben mir auf dem Tisch, ich brauche ja schließlich die Uhrzeit und will Nachrichten nicht verpassen.

Aber ist die häufige Nutzung, das Immer-wieder-drauf-schauen wirklich nötig?
Und kommt es mir wirklich auf die 10 Sekunden an, die der Laptop zum Hochfahren braucht?
Beim Nachdenken darüber, wo ich Energie verbrauche, wird mir deutlich: Das hat auch was damit zu tun, wie ich mit mir umgehe, wo ich Energie hineinfließen lasse oder wo ich meine Energie herbekomme. Vielleicht könnte ich mir so manches Aufs-Handy-Schauen sparen, weil es eher Ausdruck meiner inneren Unruhe oder Ablenkung ist. Vielleicht holt es mich zumindest kurz aus meinem Stress heraus, auf den Laptop zu warten und vielleicht ist die heiße Dusche am Abend vollkommen in Ordnung, weil sie mich wieder ein bisschen auftanken lässt.

Die Frage, was ich wie und wie oft nutze, hat also an vielen Stellen auch mit mir zu tun – da lohnt sich ein genaues Hinschauen doppelt!

Hannah Damm, PA “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

 

4. Fastenwoche

In der vierten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024 geht es um das Thema „neue Mobilität“.

Ich als Fahrer des Weihbischofes, fahre sehr viel durchs Bistum und Deutschland. Privat versuche ich jedoch viel das Rad zu nehmen, um auch noch frische Luft zu bekommen. Wenn es dann aber regnet, neige ich jedoch dazu, das Auto zu nehmen. Ich versuche aber auch bei schlechtem Wetter mehr Rad zu fahren oder auch zu laufen, einfach mal eine Runde durch Gievenbeck.

Im Fuhrpark des Bistum Münster gibt es vier reine E-Autos und mittlerweile fünf Ladesäulen zum Laden. Es besteht auch die Möglichkeit ein Lastenrad zu nutzen.

Leider stammen 20% der CO²-Emissionen in Deutschland aus dem Verkehr, davon der Großteil aus dem Straßenverkehr. Vielleicht nutzen Sie mal den ÖPNV, der in Münster ja gut ausgebaut ist, oder man bildet Fahrgemeinschaften statt alleine zur Arbeit zu fahren. Oder Sie nehmen Ihr Fahrrad oder mache die Einkäufe statt mit dem Auto mit dem Lastenrad oder machen Ihre Einkäufe zusammen mit der Nachbarschaft, im Freundeskreis usw..

Planen Sie Ihre Reiseziele in den Oster- oder Sommerferien statt mit Flugzeug oder Auto doch mal mit der Bahn, oder nutzen Sie auch Carsharing - diese gibt es in der Pfarrei auch an mehreren Stellen. Genieße Sie in der kommenden Woche die Natur, die Luft mit allen Sinnen.

Martin Swertz, PA “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

 

5. Fastenwoche

In der fünften Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024 sind Sie eingeladen, über andere Finanzen und Politik nachzudenken.

Sparen, Anlegen, Vorsorgen, Versichern – viele finanzielle Entscheidung, die wir treffen, haben auch Auswirkungen auf unser Klima.

Wie sieht es in Liebfrauen-Überwasser aus?
Die Pfarrei arbeitet mit der DKM – Darlehnskasse Münster – zusammen, die sich um nachhaltige Geldanlagen kümmert und sich ebenfalls für „Schöpfung bewahren“ durch Verantwortungsbewusstsein und nachhaltiges Handeln stark macht.
Für hauptamtliche Mitarbeiter:innen der Pfarrei wird die Möglichkeit eines JobRades angeboten: ein Fahrrad, E-Bike oder Lastenrad kann über die Firma JobRad GmbH geleast werden; die Leasingrate wird dann vom Bruttogehalt abgezogen.

Wo zeigt die Pfarrei klimabewusstes Handeln bei Investitionen?
Auf mittlerweile drei Häusern der Pfarrei sind Photovoltaikanlagen installiert, zwei weitere Dächer sind mit Solarthermie ausgestattet. Bei allen Sanierungsmaßnahmen werden mögliche energetische Einsparungen berücksichtigt. Wir unterstützen Windenergieanlagen, die auf unseren verpachteten Flächen Windenergie in grünen Strom umwandeln. Die Kirche St. Michael soll innen und außen saniert werden. Der Kirchenvorstand spricht sich für eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kirche aus. Eine externe Energieberatung soll uns unterstützen, für unsere Gebäude Konzepte zur weiteren Einsparung von Energie und Umrüstung auf moderne Techniken zu entwickeln. Sofern das noch nicht erfolgt ist, sind in den Gebäuden der Pfarrei weitere Umstellungen von Beleuchtungen auf LED geplant sowie der Einbau von Bewegungsmeldern in den Pfarrzentren Innenstadt und St. Sebastian. Die Leuchtmittel in der Kirche St. Michael werden im Zuge der Sanierung auf LED umgestellt.

Barbara Tietz und Veronika Güttler aus dem Pfarreiausschuss “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

 

6. Fastenwoche

In der sechsten Woche der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024 geht es um das Thema „lokales Handeln“.

Vor vierzehn Tagen veranstaltete der Pfarreiausschuss (PA)„Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“ im Pfarrzentrum Nienberge einen Info-Abend zum Thema „Balkonkraftwerke“. Sehr erfreulich war die hohe Zahl von Interessierten aus verschiedenen Gemeindeteilen. Andreas Weischer aus Emsdetten informierte kompetent und engagiert darüber, wie Eigenheimbesitzer:innen und Mieter:innen solare Energie „ernten“ können. Noch beim Verlassen des Pfarrzentrums wurden Ideen gesponnen, auf welche Weise man die Anregungen des Referenten umsetzen könnte; ist es vielleicht möglich, eine Sammelbestellung von Solarmodulen zu organisieren?

Seit dem letzten Jahr darf sich unsere Pfarrei als „öko-fair“ bezeichnen. Dass dafür in unseren Gemeindeteilen schon so einiges getan wird, können Sie in unserer Selbstverpflichtungserklärung hier auf der Homepage nachlesen. Aber es kann und soll weitergehen: Zu überlegen ist beispielsweise, ob unser PfarrRad mit einem Solarmodul ausgestattet werden könnte; oder ob sich einer unserer Kirchorte als Ausleihstation für ein Lastenrad eignet. Vielleicht haben Sie aber noch ganz andere Ideen …

Der PA freut sich über Anregungen und ist offen für Ihre Mitarbeit. Die Mailadresse (nachhaltig@liebfrauen-ueberwasser.de) und den Termin des nächsten Treffens (Mo., 25.04., 19 Uhr, Pfarrzentrum Innenstadt) finden Sie hier auf der Hompage. 

Stephan Chmielus, Pfarreiausschuss “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

 

7. Fastenwoche

Zum Abschluss der Fastenaktion für Klimaschutz und -gerechtigkeit 2024 sind Sie eingeladen über nachhaltige Veränderungen nachzudenken.

In den letzten Wochen wurden Sie eingeladen jeweils über die Ernährung, Energie-Bewusstsein, Mobilität, Finanzen & Politik und das lokale Handeln nachzudenken und erste veränderte Schritte auszuprobieren.

Wie ist nun Ihre Bilanz der letzten Wochen? Aus und vorbei? Oder sind Ihnen mit kleinen Veränderungen des Alltages sinnvolle und auch Freude bringendes Momente geschenkt worden, die Sie gerne weiter in Ihren Alltag übernehmen wollen? Liegt Ihnen das Wohl der Menschen, Tier- und Pflanzenwelt am Herzen? Und Sie haben gemerkt, wie man mit kleinen Schritten zu einer Verbesserung beitragen kann?

Neben den vorgeschlagenen Themen gibt es noch viele Möglichkeiten der Schonung von Ressourcen. Mir persönlich ist besonders auch der Umgang mit Wasser wichtig, und beim Thema Ernährung werde ich noch einige Änderungen vornehmen.

Gemeinsames Handeln macht Freude! Finden Sie Mitstreiter:innen oder kommen Sie in den Pfarreiausschuss „Schöpfung bewahren - nachhaltig handeln“ und bringen Ihre Ideen mit ein.

Ihre Magdalene Holtmann, Pfarreiausschuss “Schöpfung bewahren – nachhaltig handeln“

 

 

 

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