Das Patenschaftsprojekt geht nun schon in das vierte Jahr
(von Andreas Thom)

Seit Januar 2003 läuft unser Patenschaftsprojekt in Rumänien. Inzwischen konnten wir zwölf Patenschaften zwischen Familien in Rumänien und Deutschland vermitteln. Das Prinzip ist einfach, die Familien in Deutschland spenden einen monatlichen Betrag, der dann den Familien in Rumänien zum Kauf von Schulsachen, Arznei etc. zur Verfügung steht. Vielfach werden mit dem Geld auch erstmal die Stromrechnungen bezahlt oder Lebensmittel gekauft. Der Erfolg des Projektes ist dabei offensichtlich, wenn man die heutigen Lebenssituationen der Patenfamilien in Rumänien mit denen vom Jahr 2003 vergleicht. Unsere Sozialarbeiterin vor Ort, Tina Bing, verfolgt die Ziele unseres Projektes weiter engagiert mit Ehrgeiz, Tatkraft und zugleich dem nötigen Einfühlungsvermögen. Einige Erfolgsmeldungen aus dem letzten Jahr sind Dachausbesserungen bei verschiedenen Familien und der Neubau eines kleinen Hauses für eine Familie.

Ein weiteres schönes Projekt war die Schenkung einer Kuh an eine Familie in Igishul Nou/Eibesdorf. Ermöglicht hat dies Herr Häntschke aus Dresden, dem wir an dieser Stelle besonders danken möchten. Für die Familie stellt das Milchtier von nun an einen kleinen Brot- und Milcherwerb und darüber hinaus eine neue Hoffnung und Perspektive dar, sich einmal selbst aus den Problemen der Armut zu befreien. Weitere Projekte dieser Art wären wünschenswert, wenn auch die Umsetzung durchdacht sein will, denn für die Kuhhaltung braucht man einen Stall, genügend Futter und auch eine Menge Wissen. Manchmal ist die Umsetzung einer Kuhschenkung daher leichter gedacht als getan, wenn aus Euphorie nicht genau überlegt wird, was die Haltung eines Tieres eigentlich bedeutet.

Als weiteren großen Erfolg werten wir die Besuche einiger Patenfamilien aus Deutschland in Rumänien. Wir hoffen, dass sich persönliche Kontakte stabilisieren und am Ende vielleicht sogar bereichernde Bekanntschaften entstehen. Eine Brücke zwischen Deutschland und Rumänien zu bauen, das ist das über die Hilfe zur Bewältigung des Alltags hinausgehende Ziel des Patenschaftsprojektes.

Im Moment sind unsere Kapazitäten soweit erschöpft, dass wir die Zahl der Familien, für welche wir Patenschaften begleiten, vorerst nicht weiter erhöhen möchten. Sicher gäbe es noch viele Menschen, die der Hilfe bedürfen, aber es gilt auf dem Teppich zu bleiben und unsere Möglichkeiten ehrlich einzuschätzen. Zum einen geht es dabei um den Verwaltungsaufwand hier in Deutschland, zum anderen aber auch um die Möglichkeiten und die Arbeitszeit, die uns Tina Bing zur Verfügung stellen kann. Wir wollen daher versuchen, die bestehenden Patenschaften zu pflegen und zu vertiefen und aus den Erfahrungen für das weitere Vorgehen zu lernen.

Über Vorschläge für Einzelprojekte und über gezielte Spenden freuen wir uns natürlich nach wie vor sehr. Weitere Informationen über das Patenschaftsprojekt erhalten Sie von Andreas Thom (Klinkerfuesstraße 50, 37073 Göttingen, Telefon: 0551-3077610).