Neues von den Patenschaften
Am Dorfende von Ighişu Nou/Eibesdorf wohnen Familien, die regelmäßig von Spendern aus Deutschland
unterstützt werden. Sie gehören zu den Ärmsten in Rumänien. Wie jedes Jahr freuen sie sich sehr über unseren Besuch. Vielleicht spüren sie, dass sie zwar am Ende des Dorfes und
am Rande der Gesellschaft leben, doch nicht ganz vergessen werden. Nun steht der Winter vor der Tür. Die Zeit, in der sie von den Vorräten leben müssen. Doch an Vorräten fehlt es oft.
Glücklicherweise hat eine Familie aus Dresden ihrer Patenfamilie Geld für ein Schwein mitgeschickt. So ein Schwein füllt die Speisekammer. Die Familien in Ighişu Nou rücken nun näher zusammen,
was in den kleinen Hütten kaum noch möglich ist. Sie müssen die Häuser winterfest machen, doch so manches Dach hält nicht einmal einem Nieselregen stand. Eine Familie bat uns, dass wir sie
finanziell beim Kauf neuer Wellplatten unterstützen. Sie wollen natürlich selbst die Arbeiten ausführen. Uns wurde beim genauen Hinschauen sofort deutlich, dass die verfaulten
Dachbalken nicht einmal leichte Wellplatten tragen würden. Wo soll man da anfangen? Darum haben sich in den vergangenen Jahren liebevoll Edith Toth in Ighişu Nou und Andreas Thom in Dresden bemüht.
Sie haben versucht zu beurteilen, welche Unterstützung notwendig ist und wie diese sinnvoll eingesetzt werden kann.
Vielen Dank für diese Arbeit! Erzsébet Gazdag aus Mediaş und Johannes Noth von unserem Dresdner Verein aus wollen nun die Arbeit fortsetzen.
Auf der Rückfahrt von Ighişu Nou wird mir deutlich, wie notwendig die Unterstützung der Familien ist. Sie leben fern vom Rest der Gesellschaft.
Sie leben auch fern von Bildung, die ihnen die Chance geben würde, ein Stück den Weg aus der Armut zu gehen. Die regelmäßige Begleitung der Familien ist dringend notwendig.
Wir können nur hoffen, dass ihre Kinder neue Wege gehen. So unterstützen wir auch Familien, die ihren Kindern mehr Zugang zu Bildung ermöglichen wollen. Schon der tägliche Weg
zur Schule oder ein Studium ist für viele Familien nicht bezahlbar.
Doch mit einer besseren Ausbildung wächst die Chance, aus dem Kreislauf von Schulden und Armut heraus zu kommen.
Etwa 80 km von Ighişu Nou entfernt liegt Buneşti. Auch dort führte unser Weg an den Dorfrand. Dort statteten wir der Familie Hali einen Besuch ab.
Kurz vor dem Winter wollte der Hausvater noch wichtige Arbeiten am Haus ausführen. Aber sein Ziel war es nicht, nur kurzfristig das Haus zu flicken.
Er hatte einen Plan und war schwer am Arbeiten. Sein Haus stand bereits auf einem guten Fundament, die Wände waren stabil gemauert. Das Haus gab uns Hoffnung,
dass regelmäßige Unterstützung auch Früchte trägt.
Die leuchtenden Augen des Hausvaters und der Stolz der Familie über das Geschaffene sind für mich mehr als viele Worte des Dankes.
Renate Greuner