Eine
neue Betreuerin für die
Patenfamilien
So,
das war’s. Das letzte Mal bin ich vor drei Wochen – allein mit den
Kindern – die 12 Familien besuchen gegangen. Ein wenig wehmütig war mir
doch zumute, als ich an den Hütten entlang lief. Waren es doch fast
sieben Jahre, in denen ich dieses Projekt vor Ort betreut hatte. Doch
die Entscheidung habe ich überlegt getroffen, will ich doch zukünftig
in neuen Projekten arbeiten. Dies wird mich zeitlich zu sehr
einspannen, so dass ich die Arbeit mit den Familienpatenschaften
abgebe.
Nein, nennen wir es Übergeben.
Ich freue mich, dass ich in Edith Toth (Foto),
der Organistin aus Mediaş, eine liebevolle und engagierte Frau
gefunden habe, die diese Arbeit weiterführen wird. Sie hat in
Vertretung für mich diesen Sommer den Besuch einer Spenderfamilie bei
ihrer Patenfamilie betreut. Die Familie aus Deutschland war ganz
begeistert, ebenso wie die Familie H. aus Ighişu Nou/Eibesdorf.
Durch gemeinsame Besuche der Familien in Axente Sever/Frauendorf,
Mediaş und Ighişu Nou haben wir versucht, die Übergabe so gut wie
möglich zu realisieren.
Ich bin davon überzeugt, dass die Familien
bei Frau Toth in guten Händen sind. Das ist enorm wichtig, denn immer
wieder wird sie mit den teilweise aussichtslosen Situationen einiger
Leute dort konfrontiert werden: Chronische oder akute schwere
Krankheiten, kein Geld für die langen und wiederholten Arztbesuche
sowie die Wege dahin. Und – kann man es den Leuten übel nehmen, die
nach dem zweiten Arztbesuch vom gespendeten Geld lieber Essen kauften,
weil sie nichts mehr hatten, statt zur Weiterbehandlung wieder 60 km
zum Arzt zu fahren?
Es bleibt also viel zu tun – umso mehr hoffe ich, dass Frau Toth bei
ihrer Arbeit die gleiche Unterstützung der Spender sowie der Initiative
Rumänien mit Andreas Thom als Frau Toths wichtigstem Ansprechpartner
erfahren wird.
Tina Bing,
Sozialarbeiterin in Viscri