Auf dieser Seite könnte direkt mit dem Vorwort begonnen werden,

Ein Projekt, das Lebenswelten verbindet –

Vorbereitungsseminar für rumänische Jugendliche


Im Blick auf das bevorstehende Ferienlager im August trafen sich 6 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren aus Făgăraş in Viscri, um sich auf die Begegnung mit Kindern aus den Heimen in Agârbiciu und Mediaş vorzubereiten. Die sehr engagierten Jugendlichen waren hoch motiviert und voller Ideen. Sie machten sich in einer Gesprächsrunde Gedanken über ehrenamtliche Betätigungsfelder und waren selber betroffen, dass sie in ihrem Umfeld keine Vereine oder Gruppierungen kennen, die sich der zahlreichen sozialen Probleme in Rumänien annehmen. Sie äußerten ganz deutlich, dass Rumänien keine materielle Hilfe benötigt, aber auf soziale Hilfe angewiesen ist.


Wir erarbeitete Gründe, die zu einem Aufenthalt in Kinderheimen führen und am Abschluss dieser Einheit formulierten die Jugendlichen Wünsche für Heimkinder. Mit vielen Ideen bereiteten die Jugendlichen ein Geländespiel vor, welches sie beim Ferienlager mit den Kindern durchführen wollten. Dabei orientierten sie sich stets an den Möglichkeiten der schwachen Kinder. Es war ihnen wichtig, dass alle Kinder ihre Fähigkeiten einbringen und ihre Stärken wahrnehmen können.

Seminar April

Ein Blick in das andere, das Frühjahrsseminar, mit der Referentin Teodora Borghoff aus Sibiu

Ein Besuch bei dem Verein Veritas zeigte das soziale Engagement des Vereins in verschiedenen Bereichen. Das Seminar fand seinen Abschluss in einer Themeneinheit mit Tina Bing und dem Besuch der ortsansässigen Schülerhilfe. Während des gesamten Seminars war es uns wichtig, die Angebote des Ortes zu nutzen (Übernachtung, Lebensmittel, Transport...) So blieben ein Großteil unserer Ausgaben bei der noch in sehr ärmlichen Verhältnissen lebenden Dorfbevölkerung. Der abschließende Fragebogen zeigt den Blick der Jugendlichen auf das Seminar.



Auswertungsbogen ( in Auszügen)

Das Folgende ist eine Zusammenfassung aller aufgeschriebenen Meinungen ohne Wertung und Reihenfolge


1. Am interessantesten für mich war:

- die Besprechungen, das Kennen lernen der Projekte, der Verein Veritas

- dass ihr etwas für Rumänien tut, obwohl es nicht euer Vaterland ist

- die Diskussion über die Kinder und das Dorf

- das Wissen über die Erziehung von Heimkindern

- dass ältere Kinder begonnen haben, das Schreiben zu erlernen


2. Die nützlichsten unter den gelernten Dingen waren:

- das Verhalten mit Kindern in einer eigenen Familie

- dass man Kinder mit Spielen erziehen kann

- die Kenntnisse im Umgang mit schwachen Kindern

- wie ihr Behinderungen seht

- wie es Kindern auf dem Dorf geht

……..

5. Ich habe an mir selbst entdeckt:

- dass ich gern mithelfen will und dass ich es bis jetzt gemacht hätte, wenn ich euch eher getroffen hätte

- bisher habe ich die Behinderten mit Mitleid gesehen, ab jetzt kann ich und würde ich ganz gerne was für sie tun

- ich habe Glück, eine gute Mutter zu haben

- dass ich mit den Kindern freundlich sein kann

- dass ich Kinder mehr liebe als ich dachte, und ich sehr an Sozialhilfe interessiert bin


Die Jugendlichen haben gespürt, dass ehrenamtliches Engagement die Gesellschaft stärkt und uns alle bereichert.


Renate Greuner