Jahrgangsübergreifendes Lernen in 1/2 und in 3/4

Gemeinsam in der Schulentwicklung Stark!

An der Overbergschule wurde eine Schulentwicklung (das jahrgangsübergreifende Lernen) eingeleitet, die konkret auf die vielen Seiteneinsteiger (d.h. im laufenden Schuljahr in der Schule angemeldet) reagiert, die im Schuljahr 2015/2016 an die Overbergschule gekommen sind. Die eingeleitete Entwicklung ist aber auch eine pädagogisch anspruchsvolle Umsetzung und Anwendung von Entwicklungen, die in der Schullandschaft 15 bis 20 Jahre zurückreichen.
Zu Beginn des Schuljahres 2015/2016 startete die Overbergschule mit 104 Kindern als einzügige Grundschule, Ende April 2016 wurde die Grundschule in 6 Klassen von 145 Kindern besucht.

Dazwischen lag eine lange Zeit von Neuanmeldungen von Kindern vor allem mit Flüchtlingshintergrund, (insbesondere aus Syrien), bei denen die Schule davon ausgegangen war, in die bestehende Einzügigkeit bis zu zumindest 29 Kinder je Klasse aufnehmen zu müssen/zu können. –
Ende Januar 2016 wurde vom Schulträger (Stadt Münster) mitgeteilt, dass die Schule weitere Kinder aufnehmen kann/muss, weil
1. ausreichend Klassenräume vorhanden sind und
2. die Schule ausreichend mit Personal für den Unterricht ausgestattet ist.
3. die umliegenden Schulen nicht über diese Ressourcen verfügen.

Das Kollegium der Overbergschule arbeitete schulintern, mit Untersützung von außerhalb, ein tragfähiges pädagogisches Konzept aus, passte die bisherigen schulischen Entwicklungen in das neue Konzept ein.
Die Schulkonferenz, als das Entscheidungsgremium für wichtige Schulentwicklungen, gab am 24. Mai 2016 ihre Zustimmung zur neuen Entwicklung.
Nach den Sommerferien, mit Beginn des Schuljahres 2016/2017, arbeiten an der Overbergschule je drei Eingangsklassen und je drei Aufbauklassen jahrgangsübergreifend!

Das Jahrgangsübergreifende Lernen ist als Inhalt nicht neu:
1997 hat die Kultusministerkonferenz Empfehlungen zum Schulanfang ausgesprochen
2003 werden die damaligen Schulkindergärten aufgelöst
2004 wird die sogenannte Schuleingangsphase für alle eingeführt, d.h. alle Kinder lernen gemeinsam ein bis drei Jahre und es werden offene Unterrichtsformen für diese heterogenen Klassengemeinschaften gefordert
• seit 2009 fokussieren Schulgesetz und Schulrechtsänderungsgesetz auf Inklusion (Erweiterung des gemeinsamen Korridors für das gemeinsame Lernen in der Grundschule und in den weiterführenden Schulen)
2011 werden die Förderschwerpunkte Lernen, Sprache und Emotional-Soziale Entwicklung vor allem in der Regelschule aufgefangen, nicht mehr in Förderschulen ausgegliedert.

Fazit: die Schülerschaft in den Grundschulen ist von Jahr zu Jahr heterogener geworden.
Viele Grundschulen in Münster haben auf diese Heterogenität der Schülerschaft bereits reagiert und das jahrgangsübergreifende Lernen als Unterrichtskonzept eingesetzt:
• die Wartburggrundschule (seit 2001, zuerst 1/2, dann auch 3/4), die Grundschule Berg Fidel (seit 2002, 1 bis 4), die Dreifaltigkeitsschule (seit 2007, 1/2), die Norbertschule (seit 2009, 1/2), die Grundschule Sprakel (seit 2015, 1/2), die Astrid Lindgren-Grundschule in Gelmer (seit 2015, 1/2 und seit 2019/20 auch in 3./4), die Grundschule Kinderhaus West (ab 2016, 1/2), die Annette-Grundschule in Gremmendorf (1/2) u.a.m..
In der Overbergschule haben die Anmeldezahlen aufgrund der bis dahin festgeschriebenen Einzügigkeit (4 Klassen) immer wieder zu großen Klassen geführt. Nun ist der Bedarf für eine Eineinhalbzügigkeit (6 Klassen) gegeben. Dazu ist die Schule personell und räumlich gut aufgestellt. –
Für die heterogene Schülerschaft ist die Hinwendung zum jahrgangsübergreifenden Lernen in der Schuleingangsphase (1 bis drei Jahre Zeit zum Lernen) und in der Schulaufbauphase (1 bis drei Jahre Zeit zum Lernen) ein richtiger Schritt auf dem Weg hin zu einer gemeinsamen Schule für alle Kinder. Wir machen uns auf den Weg, die Herausforderung zu meistern! –