Nils Norman
"Clouth Gummiwerke Xantener Str."

 
Real existierende Orte – fiktive Geschichte – Miniatur-Requisiten: Ausgehend von seinen Erkundungen im Stadtraum Köln (wo er für die Dauer von zwei Jahren gelebt und gearbeitet hat) baut Nils Norman real existierende Orte in miniaturhafter Modellform nach, um sie mit hochrealistischen Figuren und Requisiten aus dem Sortiment der Modellbauer zu bevölkern und zu möblieren. Der Künstler inszeniert Räume, die subversive Geschichten schildern und dabei den gesellschaftlichen Status Quo kritisch hinterfragen. Seine Arbeit "Clouth Gummiwerke - Xantener Straße" erzählt von einer Kolonne von Fahrradfahrern, die auf einer überdachten Rennbahn ihre Kräfte trainieren, um den motorisierten Kurierdienst zu überlisten. Das politisch implizierte Motto der Skulptur "Go to hell Shell" ist auf einem detailgetreu nachgebauten Öltank zu lesen. Das sozialpolitisch motivierte Wunschdenken verleiht Normans Kunstmodellen eine konkrete, ja begreifliche Form. Durch ihr spielerisches Miniaturformat jedoch wird gleichzeitig das Traumtänzerische solcher Vorstellung entlarvt.