Zum "Internationalen Tag der Roma" am 8.4.

Nach dem sogenannten "Winterabschiebestopp" in NRW droht auch Roma aus Münster wieder die Abschiebung in den Kosovo. In einer Sondersendung des Magazins "Bersama" (indonesisch: gemeinsam) interviewt Moderatorin Ulrike Löw dazu Volker Maria Hügel, Vorstandsmitglied von Pro Asyl und Rechtsexperte der GGUA Flüchtlingshilfe.

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Das Besondere in Münster ist: Die Stadt erklärt sich - parteiübergreifend - offiziell solidarisch mit "ihren" Roma (Ratsresolutionen 2009 und 2010). Mitten in der Fußgängerzone hängt am Stadthaus I ein großes Banner sowohl mit dem städtischen Logo als auch dem der Unterstützer-Initiative 'Aktion 302': „Münster appelliert: Keine Abschiebung von Minderheiten in den Kosovo. Bleiberecht für Roma in Deutschland!“

Termin der Sondersendung ist Freitag, 8. April, 21 Uhr, im Bürgerfunk bei Antenne Münster auf 95,4 MHz.

Münsters Roma haben wieder Angst vor eine Abschiebung. Bis zum 31. März waren sie durch den sogenannten "Winterabschiebestopp" des Innenministeriums NRW geschützt, nach dem während der Wintermonate keine Minderheiten in den Kosovo abgeschoben werden durften. Nun ist die Frist abgelaufen, und bereits am kommenden Dienstag (12.4.) erfolgt eine erste Sammelabschiebung von Düsseldorf in den Kosovo. Münstersche Roma sind noch nicht betroffen, doch mit jedem Tag steigt das Risiko, dass auch sie abgeschoben werden.

Zur Unterstützung der Roma aus dem Kosovo wurde im Sommer 2009 in Münster die 'Aktion 302' gegründet. Initiatoren waren die GGUA Flüchtlingshilfe e. V. und Amnesty International, Asylgruppe Münster. Anlass waren bundesweite Abschiebungsvorbereitungen in Vorgriff auf das im April 2010 unterzeichnete Rückübernahmeabkommen der deutschen Regierung mit dem jungen Staat Kosovo. Inzwischen ist die 'Aktion 302' zu einer breiten Arbeitsplattform für Einzelpersonen und Gruppen geworden, u. a. der SOS Roma Initiative, der Antirassistischen Initiative, der CAJ Münster und dem AStA der Universität Münster. Ziel ist es, die Abschiebung von 302 Kosovo-Roma (Stand 2009), die zum Teil seit mehr als 10 Jahren in Münster leben, zu verhindern und ein Bleiberecht für sie zu erreichen.

Koordinierungstreffen finden statt jeden 2. Freitag um 17 Uhr in den Räumlichkeiten der GGUA, Südstr. 46, 48153 Münster. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Nächster Termin ist Freitag, 15.4., 17 Uhr.

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