Die Jungfrau von Orléans

Am Mittwoch, den 26. Januar 2005 bot die DFG einen gemeinsamen Theaterbesuch im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen an.

Der Bezug für unseren Theaterbesuch ergab sich durch die intensive Zusammenarbeit der DFG mit der Partnerstadt Orléans.

Andreas und Helga organisierten einen Stand der DFG im Foyer des Theaters mit umfangreichem Informationsmaterial über die Deutsch-Französische Gesellschaft und die Stadt Orléans im allgemeinen. Das Interesse der Theaterbesucher an unseren Faltblättern war erfreulich groß.

Dank an Andreas und Helga für die gute Werbung für die DFG-MS !

 

 

In allerletzten Minute nahmen wir unsere Plätze unter den Zuschauern ein und knipsten ein Foto für diese Chronik.

Eine kleine Zusammenfassung des Stückes ”Die Jungfrau von Oréans“,einer romantischen Tragödie von Friedrich Schiller:

Der Staat befindet sich in der Krise: schon lange herrscht Krieg, die Staatskassen sind leer und es droht die Eroberung durch die Engländer. König Karl VII. ist mutlos, des Herrschens müde unt träumt sich lieber aus der Verantwortung weg in ein ein Schäferidyll. Karls Mutter, Königin Isabeau, und der Herzog von Burgund haben sich mit dem Feind verbündet. Da taucht Johanna, eigentlich Bauernmädchen, das bis vor kurzem noch Schafe weidete, am Hof von Karl auf. Ihr voraus eilt die Nachricht vom ersten Sieg der Franzosen unter ihrer Führung. Sie verfolgt mit fanatischer Besessenheit eine Vision. Sie hat in einem Traum den göttlichen Auftrag erhalten, Frankreich zu befreien. Es gelingt ihr, König Karl und die Franzosen zu begeistern und wie umgewandelt folgen diese der jungen Frau mit neuem Mut in die nächste Schlacht. Mit Johanna an der Spitze eilt das Heer der Franzosen fortan von Sieg zu Sieg. Eines Tages steht Johanna dem Engländer Lionel als Gegnerin im Kampf gegnüber: von Angesicht zu Angesicht, wohlmöglich von plötzlicher Liebe überfallen, kann sie ihn nicht töten, wie es sonst zu ihrem kompromisslosen Kriegshandwerk gehört. Die Irritation über dieses Erlebnis bei ihr ist groß, war doch mit ihrem Auftrag die Forderung verbunden: Nicht Männerliebe darf dein Herz berühren. Auch der französische Hof will Johanna in die Rolle einer Frau zurückdrängen. Aber Johanna widersetzt sich der ihr angetragenen Hochzeit. Ihr Schicksal scheint sich zu wenden.

 

Schiller verhandelt an seiner Johanna den Konflikt zwischen Individuum und Idee. Darüber hinaus untersucht er die Verknüpfung zwischen einem Handeln nach religiös geprägten Motiven und Politik.

An der Figur der Johanna wird auch gezeigt, wie eine Persönlichkeit durch ihr Auftreten, ihre Energie und ihr Handeln die Geschicke eines Staates beeinflussen kann und welche Belastung das ehrgeizige Ziel für Johanna selbst bedeutet.

Die Geschichte des lothringischen Bauernmädchens, das im Verlauf des Hundertjährigen Krieges (1339-1453) zu einer Anführerin des französischen Heeres avanciert sein soll und schließlich auf dem Scheiterhaufen endete, bildet den Rahmen für den von Schiller gezeichneten tragischen Konflikt.

 

Regie: Hermann Schein - Bühne und Kostüme: Lukas Noll - Dramaturgie: Ralph Blase - Königin Isabeau: Regine Andratschke - Johanna: Carolin M. Wirth

 

Text von Inge Schuth.

Unsere beiden Fotos machte Andreas Tepe. Übrige Bilder sind dem Internet entliehen.

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