Hunderte demonstrieren gegen Irakkrieg

18.Januar 2003: Es war kalt und trüb. Man rechnete mit hundert Teilnehmern an der Demonstration. Es wurden fünfmal so viele. Auch im Ruhrgebiet demonstrierten viel mehr als angenommen friedlich gegen eine Intervention im Irak.

"Wenn der Irak hier Anschläge macht, seid Ihr dann auch auf der Straße?" - Einer der wenigen Gegner der Demo machte seinem Ärger Luft. Aber wir messen nicht mit zweierlei Maß: Krieg ist immer ein Verbrechen. Ob der Irak ihn anzettelt oder die "Achse des Guten" (oder wie die selbsternannten Hüter der neuen Weltordnung genannt werden wollen).

Überwiegend aber: Applaus. Einige Passanten reihten sich ein.

In den Redebeiträgen wurde eines klargestellt: Keiner der Demonstranten erwartete, daß es um Gerechtigkeit im Irak geht. Der Preis der Gerechtigkeit darf niemals der Tod tausender Kinder aufgrund des Embargos sein. Gerechtigkeit, die durch den Tod Unschuldiger erkauft wird, ist nicht gerecht. (Mehr Info - ZDF - Mehr Info - ngo-online.de)

Gerechtigkeit: Das Einsetzen diverser Diktatoren mit Hilfe der CIA, beispielsweise Pinochet in Chile, der ein blutiges Folterregime führte- Beiträge zur Gerechtigkeit?

Saddam Hussein wäre ohne das für die Zivilbevölkerung tödliche Embargo wahrscheinlich nicht mehr an der Macht. So aber wird das Volk emotional an den Diktator gebunden.

Für den Einmarsch in Kuweit hatte der Diktator eine Zusage der Botschafterin, man lasse ihn gewähren...

Bush und seine Berater stammen größtenteils aus der Erdöl- und Energieindustrie. Ein Schelm, wer arges dabei denkt?
Krieg wird niemals für etwas anderes geführt als für Profit und Macht. Machen Sie uns nichts vor, Herr Bush.

Photo von Demonstration gegen Irakkrieg

03.02.2003