Donnerstag, 4. Februar 2014, 19:00 Uhr
Synagoge Münster, Klosterstr. 8-9

Norbert Reck, Rebecca Madita Hundt, Verena Guido

Hanna Mandel.

Beim Gehen entsteht der Weg

Lesung mit Musik Als der Münchener Theologe Norbert Reck sich zum ersten Mal für ein Interview mit der ungarischen Jüdin Hanna Mandel traf, ahnte er nicht, dass das sein Leben für die nächsten zehn Jahre bestimmen sollte. „Weil man das alles nicht in einem kurzen Interview erklären kann“, wie Hanna Mandel glaubte, einigten sich die beiden darauf, ein ganzes Buch über ihr Leben zu machen. das 1927 in einer Kleinstadt in Ostungarn begann und in München im Jahr 2003 endete. Obwohl die Deportation nach Auschwitz der Dreh- und Angelpunkt in Hanna Mandels Leben war, war von Anfang an klar, dass das Buch „kein Auschwitzbuch“ werden sollte. Es hatte Hanna Mandel immer gestört, dass die meisten Bücher darüber mit der Befreiung der Konzentrationslager im Jahr 1945 aufhörten, als sei die Welt danach wieder in Ordnung gewesen. „Aber nichts war in Ordnung“, beharrte sie, denn die Vorurteile, die Erziehung waren auch nach 1945 noch immer dieselben. Darum thematisieren die Gespräche auch das Leben nach der Befreiung: die Anstrengungen, im Nachkriegsdeutschland Fuß zu fassen, mit den Erinnerungen zu leben und sich nicht vom Antisemitismus verrückt machen zu lassen, die eigenen Kinder angstfrei aufwachsen zu lassen und sich gegen Gewalt und Vorurteile zu wehren.
Zusammen mit der Musikerin Verena Guido und der Schauspielerin Rebecca M. Hundt präsentiert Norbert Reck eine Collage aus Musik, Liedern, provozierenden Rezitationen und Erzählungen rund um die Erinnerungen von Hanna Mandel.

In Kooperation mit dem Geschichtsort Villa ten Hompel.

Diese Veranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Ausstellung “Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte” im Zentrum für Niederlande-Studien, 3.12.2013–5.1.2014.

Zur Broschüre “Deine Anne” im Facebookauftritt des Zentrums für Niederlandestudien