II. BEUYS-SYMPOSION IN ACHBERGbei Lindau/ Bodensee und Wangen/Allgäu
vom 3.6. - 6.6. 2004
Veranstaltungsorte: Achberghalle / Kulturzentrum / Schloß Achberg
Vorträge / Seminare / Übungen / Feiern / Arbeiten / Beisammensein
Gesamtthema: DAS KAPITAL
Jugend - Natur - Geld Ansätze aus dem Erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys
Veranstalter ist der Verein zur Förderung des Erweiterten Kunstbegriffs und der Sozialen Plastik." e.V., Wangen, Freie Internationale Universität (FIU)
Kooperation / Unterstützung Er wird durch das Landratsamt Ravensburg (Fachbereich Kultur u. Archiv) sowie durch die Gemeinde Achberg (Herr Dr. Johannes Aschauer) in seiner Durchführung beraten und unterstützt.
Wer war Joseph Beuys?
Joseph Beuys (1921-1986) wird von der Kunstgeschichte als der bedeutendste deutsche Künstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts angesehen. Er hat er in seiner Arbeit den Kunstbegriff erweitert und auf die Gesellschaft und Lebenswelt des Menschen bezogen. Daraus folgt der Anspruch, daß alle Gestaltungsfragen unter Kunstgesichtspunkten angegangen werden müssen. Welches aber sind die Kriterien für die Qualität einer solchen Gestaltung?
Beuys war derjenige, der die Kunst in die Gesellschaftsgestaltung (um nicht zu sagen Politik") eingeführt hat und umgekehrt: die Gesellschaft als das zu gestaltende Material des Künstlers (also eines jeden Menschen) erkannt und ausgewählt hat. Um das tun zu können, bedarf es jedoch einer künstlerischen Methode, die sich etwa in dem Beuys-Satz ausdrückt: Aber die Ursache liegt in der Zukunft".
Ideen bestehen nicht aus ihrem Inhalt. Nach Joseph Beuys sind sie Lebewesen, enthalten etwa Gefühls- und Willensanteile. Wie sie den Menschen erscheinen, bzw. zur Verfügung stehen, kann nicht nur eine Sache des Kopfes sein. Vielmehr muß und will der Mensch in seiner Ganzheit angesprochen werden, mit Kräften und Organen, die er u.U. noch gar nicht hat. Hierbei erscheint die Kunst als die große Erzieherin.
Zum Tagungsthema: Was ist Kapital"?
Das Entscheidende zur Lösung für jede Art von Zukunftsfragen ist die Frage nach dem menschlichen Kapital, d.h. nach der Fähigkeit des Menschen, Lösungen zu initiieren und damit Verantwortung für die Zukunft des Planeten Erde zu übernehmen. Die Ressourcen Mensch" und Natur" scheinen die einzigen zu sein, mit denen wir die Zukunft meistern können. Gerade sie aber sind in einen Gefahrenzustand geraten, wie kaum zuvor in der Geschichte. Angesichts der immer weiter um sich greifenden Globalisierung wird ein Feld geschaffen,indem sich die alten, antisozialen Geldkräfte austoben können. Ohne Rücksicht auf Verluste werden
Mensch und Natur ausgebeutet, und das mit Hilfe eines Geldbegriffs, der Geld zur Ware und zum
Machtinstrument degradiert.
Joseph Beuys hat an einem Kapitalbegriff gearbeitet, der einerseits die Naturgrundlage und
andererseits die menschliche Fähigkeit zum eigentlichen Kapital erklärt, das es zu schützen und vor
allem zu entwickeln gilt. Hierzu hat er eine Reihe von Kunstwerken & Projekten initiiert, die auch
heute noch - oder erst heute wieder - ihre Wirksamkeit entfalten.
Das große Verdienst von Joseph Beuys besteht darin, daß er Kunstwerke geschaffen hat,
Keime gelegt hat, die bis zum heutigen Tag lebensfähig sind und ihre Wirksamkeit entfalten.
Er beantwortet keine Fragen, sondern löst sie aus, verstärkt sie, lehrt uns, sie besser und richtiger zu
stellen.
Die Themenbereiche Jugend, Natur und Geld sind nach Joseph Beuys nicht mehr dieselben wie
vorher. Ideen und Ansätze wurden durch seine Kunsttätigkeit in ihrem Wesen verändert. Dies auf dem
Symposion herauszuarbeiten, wird vernehmliche Aufgabe sein.
Für die Vorbereitung
rainer rappmann
ProgrammDonnerstagabend
20 Uhr Begrüßung und Kurzvorstellung aller Tagungsbeiträge
21 Uhr TomTritschel
Warum eigentlich immer Kunst!? - Herleitung eines sozialen Kunstbegriffes aus der Biographie der Kunst.
Freitagmorgen
9.30 Uhr Karlheinz Tritschler
Von der Intuitionsfähigkeit der Jugend - Joseph Beuys und Wilhelm Lehmbruck
11.30 Uhr Seminare, Übungen, Arbeiten
Freitagnachmittag
14.30 Uhr Dr. Walter Kugler
Plastisch / Elastisch oder: Wie lade ich - 18+ - meine Batterien auf?
16.30 Uhr Seminare, Übungen, Arbeiten
Freitagabend
20 Uhr Henning Köhler
Das Verschwinden der Jugend - Beendet der digitale Kapitalismus idealistische
Jugendkulturen?
Samstagmorgen
9.30 Uhr Johannes Stüttgen
... erhebe dich im Gleichgewicht" - Horizontale und Aufrichtung. Die Herrschaft des
Geldes als Folge der Tauschideologie
11.30 Uhr Manfred Steinbach
Freies Geld ist Menschenrecht - Das Grundgesetz und das Geld
Samstagnachmittag
14.30 Uhr Seminare, Übungen, Arbeiten
1 6.30 Uhr Thomas Mayer & Christian Gellen
Regiogeld: jenseits der Globalisierung -das Beispiel Chiemgauer.
Samstagabend
20 Uhr Performance
Ursula Galatea Ritter & Brigitta Sui Dschen Heinz
Werte zu Wachs - eine Performance zur Heilung des Geldwesens
22.30 Uhr Feiern
Sonntagmorgen
9.30 Uhr Dirke Kruse: Seelische Beobachtungen in der Natur mit Joseph Beuys
1 0.30 Uhr UWe Claus: Piantagione Paradise" - ein uneingelöstes Vermächtnis an die FIU?
1 1 .30 Uhr Johannes Steiner: Projekt Eichenfeld - Erste nachwachsende Generation
12.30 Uhr Mittagessen
Sonntagnachmittag
14 Uhr Bericht aus den Gruppen, Zusammen/tragung/fassung, Abschluß
1 5.30 - 1 7 Uhr Hasenweg im Argenthal
Übungen und Seminare:
* U We Claus & Dr. Johannes Aschauer: Der Hasenweg -Herrichtung, Wiederaufbau, Pflege
* Ulrike Hethey: Musikalische Übungen zur Sozialen Kunst
* Dirk Kruse: Seelische Beobachtungen in der Natur
* Thomas Mayer & Christian Gelleri: Regiogeld - der Chiemgauer
* Mario Ohno: Freier Beratungsdienst für (gegen) allgemeine Ratlosigkeit
* Johannes Steiner: Projekt Eichenfeld - Pflanzung von 10 Eichensetzlingen
* Karlheinz Tritschler: Das Evolutionsdiagramm" von Joseph Beuys mit Jean Gebser
* Kaspar Schlosser & Johannes Supenkämper: Geld - ein Spiel (AK für Jugendliche)
Einzelbeschreibungen der Seminare und zu den Personen über www.fiu-verlag.com