FIU

Freie Internationale Universität, gegr. durch Joseph Beuys


Literatur:

 


Über die FIU - Freie Internationale Universität

Dieses Textdokument enthält die FIU-Broschüre vollständig.

Es/Sie kann aber auch für 6,- DM beim Verlag (www.fiu-verlag.com) angefordert werden.

Herausgeber Rainer Rappmann

 

Inhalt

 

Der Quellpunkt der FREIEN INTERNATIONALEN UNIVERSITÄT Ist der von Joseph Beuys entwickelte, erweiterte Kunstbegriff - ein Kunstbegrlff also, der die Grenzen der traditionell als "Kunst" bezeichneten Disziplinen (wie Architektur, Bildhauerei, Malerei, Dichtung, Musik, Schauspiel, Oper, Tanz usw.) überschreitet und sich als universaler Gestaltungsbegriff auf die radikale Neugestaltung aller Lebens- und Arbeitsfelder der Menschen bezieht. Kunst wird In diesem Sinne begriffen als Kreativität des Menschen schlechthin - als die Schöpferkraft, die in der Freiheit und Selbstbestimmung der menschlichen Individualität wesensmäßig gründet. Das beinhaltet auch der bekannte Satz von Joseph Beuys: ,, JEDER MENSCH IST EIN KÜNSTLER" und bezeichnet den Transformationspunkt der Moderne.

 Der erweiterte Kunstbegrlff verschafft einen Einblick in das Wesen der Plastik als allen Prozessen innewohnendes Gestaltungsprinzip und ist die zentrale Wesensbestimmung des Menschen. Er umfaßt den Begriff der Gestaltung in seiner ganzen Spanne, ausgehend vom Ursprung der Gestaltung, der Fähigkeit (Produktivkraft), über Ihren Einsatz in der Arbeit (Produktion) bis hin zu ihrem Ergebnis (die Produkte - im einzelnen und in ihrem Zusammenhang im Ganzen). Beides, die Gestaltungspotenz als der Ursprungspol, eingebracht in die Arbeit, sowie das durch die Arbeit Hervorgebrachte als der Endpol, charakterisiert das Vermögen des Menschen - und damit das Kapital im eigentlichen Sinne. Joseph Beuys hat diesen Tatbestand in der Grundformel: ,, KUNST--KAPITAL" zum Ausdruck gebracht. Unmittelbar wird einsichtig, daß dieser neue wesensgemäße Kapitalbegriff eine völlige Neuorientierung des gesamten Arbeitsfeldes der Menschen gebietet, jenes Bereichs also, wo die Arbeit aller als Kooperation großen Stils stattfindet, nämlich des Unternehmens- bzw. Produktionsbereichs der arbeitsteiligen Weltwirtschaft. Tatsächlich begründet der wesensgemäße Kapitalbegriff, auf das Wirtschaftswesen bezogen, die

2 Wirtschaftswerte: 

Fähigkeiten ( Wirtschaftswert 1 )

Kapital =

Erzeugnisse ( Wirtschaftswert 2 )

 die im Produktionsbereich durch die gemeinsame Arbeit aller in der arbeitsteiligen Kooperative und im schöpferischen Eingriff in die Naturgrundlage (Transformation der Ressourcen mit Hilfe der Produktionsmittel) miteinander verbunden werden.)

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2) Deutlich zeigt sich, daß in dieser Beschreibung des Kapitalbegriffs nicht das Geld erscheint - mit anderen Worten: daß Geld kein Wirtschaftswert ist (wie es gemeinhin und fälschlicherweise - als Ideologie des Kapitalismus - immer angenommen und geglaubt wird!)

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Diese Sicht der Sache hat Konsequenzen für die Gestalt des Sozialen Organismus im Ganzen. Zu ermitteln ist eine Rechtsform, die diesem Kapitalbegriff (und damit der Natur des Menschen, sowie seiner gesamten Einflußsphäre im ökologischen Zusammenhang) voll entspricht, also einen Kreislauf von Aufbau- und Abbauprozessen (= Produktion - Konsumtion) ermöglicht, in dem beide Wirtschaftswerte zu einer optimalen Entfaltung kommen können. Eine solche Rechtsform hätte also im Hinblick auf den Menschen als freiem, schöpferischem Wesen das Zentralprinzip des Kapitalbegriffs, die Selbstbestimmung des Menschen (und zwar aller Menschen!), uneingeschränkt zu berücksichtigen - hätte somit zu garantieren:

 

1. den selbstbestimmten Einsatz der Fähigkeit des Einzelnen in der gemeinsamen Arbeit mit anderen

= Selbstverwaltete Unternehmen im Produktionsbereich der arbeitsteiligen Wirtschaft,

2. die selbstbestimmte, gleichberechtigte Befriedung des Bedarfs aller an den Produkten =

 den wirklich freien Markt.

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3) Beide Aspekte, organisch zusammengedacht, geben Aufschluß über die innere Beziehung der 2 Wirtschaftswerte zueinander: die Selbstbestimmung des Fähigkeiteneinsatzes ist die Voraussetzung für die Qualität der Arbeitserzeugnisse und damit überhaupt erst ein Wirtschaftswert; zugleich zeigt sich der Wirtschaftswert der Erzeugnisse erst am Bedarf! Daraus ergibt sich das Bild einer Unternehmensstruktur, die die Prinzipien der Selbstverwaltung und der Gemeinnützigkeit in sich vereinigt.

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Die Frage nach einer Rechtsform auf der Grundlage des wesensgemäßen Kapitalbegriffe und des durch Ihn bestimmten Wirtschaftskreislaufe führt aber ganz von selbst (= bei einer vorurteils- und ideologiefreien, d.h. phänomenologischen Betrachtungsweise) zur Frage nach dem G e l d. Denn die Bedingung jeglicher Produktion und die Voraussetzung zur Bildung und Inbetriebnahme eines Unternehmens ist die K r e d i t i e r u n g - bzw. auf das Ganze des Produktionsbereiche bezogen: ein Kreditierungssystem. Ebenso Bedingung für die Befriedung des Bedarfs an Produkten Ist das Einkommen der Menschen und die Preisregelung der Produkte (Güter), die auf dem Markt erscheinen. Kredit, Einkommen und Preise beziehen sich auf Geld oder umgekehrt: Das Geldwesen ist die Regelung der Kredit-, Einkommens- und Preisfrage.

 

Die Kredit-, Einkommens- und Preisfrage, somit die Frage des Geldes, bezieht sich aber auf die Rechte und Pflichten der Menschen - und nicht auf deren Fähigkeiten, auch nicht auf die Arbeitserzeugnisse, also nicht auf das Kapital. Auf diesen Unterschied kommt es wesentlich an: Geld ist nicht Kapital! Geld ist der Rechtsregulator des Wirtschaftskreislaufs.

Führt die Betrachtung des erweiterten Kunstbegriffs zu einem elementaren Kapitalbegriff und die genaue Beschreibung des Kapitalbegriffs zu einem vollständigen Bild des Wirtschaftskreislaufs, so stößt man bei der Frage nach dem Rechtsregulator dieses Wirtschaftskreislaufs auf den Geldbegriff und damit auf einen zweiten Kreislauf, den Geldkreislauf. Erst aufgrund der präzisen Unterscheidung von Kapital und Geld ist das gesunde Zusammenspiel beider Kreislaufsysteme im Sozialen Organismus und eine organische Betrachtungsweise dieses Komplexes überhaupt möglich.

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4) Die fundamentale Bedeutung der Unterscheidung der Glieder des gesellschaftlichen Ganzen hat als erster Rudolf Steiner herausgearbeitet. Er spricht von der "DREIGLIEDERUNG DES SOZIALEN ORGANISMUS" und differenziert den Gesellschaftskörper in das Geistesleben, dem er das Prinzip der Freiheit - das Rechtsleben, dem er das Prinzip der Gleichheit - und das Wirtschaftsleben, dem er das Prinzip der Brüderlichkeit zuordnet (-- Selbstverwaltung - Demokratie - Gemeinnützigkeit).

Daß das Geld der Rechtssphäre zuzuordnen ist, Ist eine Entdeckung von Wilhelm Schmundt , dem damit die Anbindung der Dreigliederungsidee an die moderne, arbeitsteilige Weltwirtschaft und eine zeitgemäße Unternehmensstruktur gelang.

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Damit wird klar, daß das Geldwesen demokratisiert werden muß. Denn das Geld gehört in die Rechtssphäre und die Rechtssphäre muß gemäß dem Entwicklungsstand des modernen, d.h. zeitgemäßen Rechtsempfindens und -Bewußtseins nach den Prinzipien der Demokratie (= Herrschaft des Volkes, der "Basis", von unten nach oben/Gleichberechtigung für alle) ausgerichtet werden. Von Demokratie aber kann nicht die Rede sein, solange rechtliche Vereinbarungen der Menschen untereinander durch die Macht des Geldes unterlaufen werden können.

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5) So im westl. Privatkapitalismus - aber auch im östl. Staatskapitallsmus, wo die Macht des Geldes mit der des Staates identisch ist. Doch auch im Westen ist das Prinzip der Verstaatlichung, z.B. Im Schul- und Hochschulwesen, bereits etabliert. Beide, Privat- wie Staatskapitalismus, verhindern Selbstbestimmung und Selbstverwaltung und damit die Entfaltung des Kapitals im Sinne eines freien, demokratischen, sozialen Ganzen.

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Wer diese Gesichtspunkte zuendedenkt, kommt zu einem klaren Bild der Zusammenhänge und erkennt, wie die Krankheit der Gesellschaft In ihrem jetzigen Zustand von der Wurzel her therapeutisch behandelt werden kann und behandelt werden muß. Er sieht die Grundzüge einer organischen Ganzheitsfigur des ökologischen Gesellschaftskörpers entsprechend der Freiheitsfigur des menschlichen Wesens: die Soziale Skulptur. Dieses Bild ist in verschiedener Weise zu beschreiben, immer aber enthält es folgende Prinzipien:

 

1. Das Selbstverwaltungsprinzip im Unternehmensbereich und die freie Informationsebene.

Es folgt aus der Wesensbestimmung des Menschen als Künstler, als freies, schöpferisches Individuum, als sich Selbstbestimmender. Sämtliche Unternehmen im Produktionsbereich der Wirtschaft, zu denen auch die Unternehmen gehören, die die menschlichen Fähigkeiten entwickeln - Schulen, Hochschulen, Kindergärten, Krankenhäuser usw. - , sind auf die Basis der Selbstverwaltung zu stellen. Sie sind der Ort, wo die Kreativität aller in der gemeinsamen Arbeit zusammenkommt und die Erzeugnisse als Ergebnis der Fähigkeiten und Einsichten aller für alle entwickelt werden. Sie sind die Stätten des Kapitals, das identisch ist mit der Arbeit: freie Informations-, Schulungs- und Produktionszentren -

 

2. Das Geld als demokratischer Rechtsregulator der Kapitalflüsse.

Die Selbstverwaltung der Unternehmen ist nur auf der Grundlage einer neuen Kredit-, Einkommens- und Preisordnung möglich. Einkommen ist als Menschenrecht zu erkennen und als solches - wie das Geld vom Kapital - von der Arbeit zu unterscheiden. 6)Damit entfällt die Lohnabhängigkeit, ebenfalls die sinnwidrige Unterscheidung von ,, Arbeitgeber " und ,, Arbeitnehmer ". Jedes Unternehmen, das sich verpflichtet, die Fähigkeiten der Menschen, die sich in ihm als freie Kooperative zusammengeschlossen haben, zum Einsatz gemeinsamer Arbeit zu führen, hat das Recht auf Kreditierung durch ein demokratisches Zentralbanksystem. Das Unternehmen verpflichtet sich zur Rückführung der Gelder an die Zentralbank und löst diese Verpflichtung durch die Einnahme des über den Markt zustandekommenden Geldrückflusses. Damit entfällt sowohl Gewinn wie überhaupt Eigentumsbildung im Produktionsbereich. Die Preisbildung der Produkte am Markt wird von der Zentralbank im Zusammenhang mit dem Einzelunternehmen nach sozialen und ökologischen Gesichtspunkten demokratisch vorgenommen. ÐÜberschußbetriebe und Unterschußbetriebe (als Folge der betriebsunabhängigen Preisbildung) werden hinsichtlich des rückfließenden Geldes, das keinen Bezug mehr hat zu einem Kapital- bzw. Wirtschaftswert, miteinander assoziiert. 7)

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6) Eugen Löbl hat nachgewiesen, daß jedes Produkt das komplexe Ergebnis des Zusammenspiels aller Kräfte in einem auf Arbeitsteiligkeit basierenden ,, Integralen System" ist, daß also der "Arbeitsanteil" des Einzelnen am Produkt schlechterdings nicht zu ermitteln ist und schon aus diesem Grund gar nicht Maßstab für ein gerechtes Einkommen sein kann.

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7) Das Geld als Kredit entspricht dem Wirtschaftswert "Fähigkeiten im Einsatz in der Arbeit", als Einkommen der Konsumenten entspricht es dem Wirtschaftswert ,, Produktionserzeugnisse ". Der Markt markiert den Punkt der Kreisläufe, des Geldes sowie der Wirtschaftswerte, wo der Aufbauprozeß zum Abbauprozeß wird: So landen die Produkte dort, wo sie gebraucht werden, beim Konsumenten, und das Geld fließt ohne Wertbezug zurück; denn seine Bestimmung ist erfüllt. Beide Kreise müssen neu entstehen...

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Wie der Geldkreislauf mit dem Blutkreislauf, so kann das demokratische Zentralbanksystem mit dem Herzen verglichen werden. Es ist das Herzorgan des Gesellschaftsorganismus. Es erzeugt in einem originären Rechtsakt das Geld aus dem Nichts und führt es - als arterielles Blut - als Kredit In die Unternehmen ein, löst also damit die Produktionsprozesse aus Das Geld fließt dann in die Hände der Mitarbeiter als Einkommen, wird damit zum Rechtsdokument der Konsumenten zum Erwerb von Konsumgütern am Markt. An dieser Tauschstelle nun als Recht eingelöst wird es dort ungültig, wertlos und fließt - als venöses Blut - zurück ins Herzorgan, in die Zentralbank als dem Ausgangspunkt eines neuen Kreisflusses.

 

Die Zentralbank wird so als die demokratische Institution der Zukunft schlechthin verstanden, ein demokratisches, von unten nach oben sich dezentral entwickelndes, neues Volksparlamentsystem, eine Volksversammlung aller Bürger, wo insbesondere eine Einkommensrahmenordnung und ein soziales, ökologisches, gerechtes Preiskonzept entwickelt und beschlossen wird. Hier sollen alle Gesichtspunkte und Interessen gleichberechtigt zum Zuge kommen. Vertreter grundsätzlich aller gesellschaftlichen Gruppierungen, der Konsumenten ebenso wie die der Unternehmen, sind in diese Volksversammlung zu delegieren und jederzeit von denen, die sie vertreten, abwählbar. Das Parlament wird kontrolliert und ergänzt durch das basisdemokratische Instrument der Volksabstimmung nach vorheriger, freier, unzensierter Information. Eine "Regierung" im traditionellen Sinne wird überflüssig, der Staat - nunmehr nicht länger Unternehmer, schon gar nicht Monopolunternehmer - wird reduziert auf die Verwaltung der vom Volk bestimmten Rechte.

 3. Das im Wesen der Arbeitsteiligkeit begründete Weltwirtschaftssystem und sein bedarfsorientiertes, solidarisches, gemeinnütziges Prinzip.

Diese neue Geld-, Kapital- und Unternehmensordnung garantiert die Bedingung dafür, daß das Wesen der arbeitsteiligen Weltwirtschaft, nämlich die am Bedarf orientierte, ökologische, geistige und materielle Betreuung der Menschen, endlich voll zum Zuge kommen und sich entfalten kann. Arbeit wird erkannt als Arbeit auf Gegenseitigkeit (Arbeit ist Arbeit für andere!) - ein Prinzip, das durch die Ideologien des Kapitalismus, nämlich Lohnabhängigkeit, Profit, Eigentum an Produktionsmitteln und an Grund und Boden, verschleiert wird. Das arbeitsteilige Weltwirtschaftswesen, dessen Instrumentarien längst entwickelt sind, muß von dem Diktat überalterter Begriffe erlöst werden. Seine menschheitsdienende Funktion, die in ihm angelegt ist, kann es nur als im Bewußtsein der Menschen lebendes Geistwesen erfüllen. Liebe entsteht erst aus Freiheit, so auch der Frieden. (Die Errichtung einer neuen Weltwirtschaftsordnung ist eine Frage des ÐÜberlebens.)

Das Gestaltungsziel des erweiterten Kunstbegriffs ist also der gesellschaftsökologische Gesamtorganismus in seiner Freiheitsgestalt, das Gesamtkunstwerk ,, SOZIALE SKULPTUR", an dessen Hervorbringung und Ausbildung jeder Mensch als Künstler mit seinen speziellen Fähigkeiten und seiner Kreativität beteiligt ist. Die grundsätzlich in jedem liegende Potenz und Energie zu erwecken, zu entwickeln und zu benutzen, ist die Bestimmung des Menschen. Folglich sieht die FREIE INTERNATIONALE UNIVERSITÄT in der Befreiung des Schul- und Ausbildungswesens aus der Umklammerung des Staates und privater Geldmacht die Voraussetzung für alles weitere.

 


Die Entstehungsgeschichte

 

Die FIU ist als Lebewesen aus dem Impuls des erweiterten Kunstbegriffs und den Aktivitäten ihm verpflichteter Menschen entstanden und in der Aufeinanderfolge organischer Phasen weiterentwickelt worden. Diese Phasen lassen sich im Wesentlichen, wie folgt, beschreiben:

 1. Die erste Phase bezeichnet die Maßnahmen der Erweiterung des Kunstbegriffes, wie sie Joseph Beuys als Spezialist innerhalb der Kunst der Moderne vorgenommen hat. Sie ist identisch mit den Arbeits- und Werkresultaten der umfangreichen Forschungstätigkeit dieses Künstlers, zu denen mittlerweile weitgehend öffentlicher Zugang besteht und die hier im einzelnen nicht erläutert werden müssen. Joseph Beuys hat den Kunstbegriff der Moderne auf seine spirituelle Substanz verdichtet, seine Isolatorfunktion radikal vollzogen und ihn mit der dadurch gewonnenen Wärme e n e r g i e für alle Bereiche menschlicher Lebensbetätigung aufgesprengt. Beuys setzte so ein historisches Signal für alle, die am gleichen Strang gearbeitet haben und es immer noch tun.

 2. Die zweite Phase setzt mit der von Joseph Beuys systematisch betriebenen, aus der Logik des erweiterten Kunstbegriffs abgeleiteten Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Düsseldorf ein, wo er 1961 einen Lehrstuhl für ,, Monumentale Bildhauerei" erhielt. Schon die ersten öffentlichen Aktivitäten als Professor - so die Initiierung von FLUXUS-Konzerten, die er innerhalb und außerhalb dieses Instituts betrieb -, aber auch seine rigorose Pädagogik, brachten ihn von Beginn an mit der Staatsgewalt und Kulturbürokratie in Konflikt, der sich im Laufe der Jahre, gesteigert durch Mißgunst und Beamtenmentalität der Kollegen, immer mehr zuspitzte. In von ihm in seiner Klasse regelmäßig organisierten ,, Ringgesprächen ", an denen nicht nur Studenten der gesamten Akademie, sondern auch Menschen von außerhalb teilnahmen, löste er einen Bewuþtseinsprozeß über den Kunstbegriff aus, der sich sehr schnell auch auf die Neugestaltung der Kunstakademie im Sinne ihrer Autonomie und Entstaatlichung bezog und die Notwendigkeit einer Umgestaltung des gesellschaftlichen Ganzen ins Auge faßte. Seit 1966/67 wurde die Beuys-Klasse immer mehr zu einem Zentrum der internationalen Studentenbewegung, der antiautoritären, außerparlamentarischen Opposition (APO), ohne allerdings, wie im allgemeinen, aufgesogen zu werden von marxistischen Ideologien.

 3. Im Zuge dieser Entwicklung gründete Joseph Beuys im Juni 1967 in der Kunstakademie Düsseldorf die DEUTSCHE STUDENTENPARTEI, die er als sein ,,größtes Kunstwerk" bezeichnete (,, Deutsche Studentenpartei - die größte Partei der Welt, aber die meisten Mitglieder sind Tiere"). Diese Partei, die sich selbst als ,,Antipartei" oder ,,Metapartei" definierte und sich als solche als Transformatorprinzip in das politische Kräftespiel einschalten wollte, enthielt in ihrem Programm (,, DAS ZIEL IST DIE METHODE") u.a. folgende Punkte: ,, Absolute Waffenlosigkeit"/ ,, Die ÐÜberwindung der Blöcke in West und Ost - ein neutrales, geeintes Europa"/ ,, Die ÐÜberwindung des Einheitsstaates"/ ,, Die Selbstverwaltung der autonomen Glieder wie Kultur - Recht - Wirtschaft in einem freien, föderativen System"/ ,, Die Gleichberechtigung von Mann und Frau"/,, Die ÐÜberwindung der Lohnabhängigkeit"/ ,, Die Realisierung einer wirklich christlichen Welt"/ ,, Der Kampf der Ideen"/ ,, Die Entgiftung von Erde, Wasser und Luft" ... Die DSP lehnte eine Einordnung In das traditionelle Schema ,,Rechts-Mitte-Links", das sie für überholt und schädlich erklärte, ab und sagte der herrschenden Macht- und Parteienstruktur den Kampf an. Naturgemäß entfaltete sie ihre Arbeit zunächst in der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, machte innerhalb der Studentenschaft Front gegen den Alleinvertretungsanspruch der Professoren, die Aufnahme- und Prüfungsbedingungen der Akademie, legte eine neue Hochschulverfassung auf der Grundlage der Autonomie der Akademie vom Staat vor, in der ein freies, gleichberechtigtes Partnerschaftsverhältnis von Lehrern und Schülern ebenso wie offene Aufnahme aller an einem Studium Interessierter als Punkt enthalten waren, und erkämpfte die ersten Schritte einer studentischen Mitsprache in der Vollkonferenz und die zeitweise unbeschränkte Immatrikulation aller, die einen Lehrer fanden. Beuys selbst lieferte dafür die entscheidende Schleusenöffnung: Er nahm aus Prinzip jeden in seine Klasse auf - gerade auch diejenigen, welche von den anderen Professoren abgelehnt wurden. Dadurch entstand innerhalb weniger Jahre In der Akademie ein heißes Feld der Auseinandersetzung, die Im Mal 1969 auf Veranlassung der Akademieleitung und des Kultusministers zu einer 10-tägigen Schließung des Instituts und der Androhung einer Kündigung von Beuys und im Oktober 1972, nachdem Beuys - seine Klasse umfaßte mittlerweile mehr als 400 Studenten - zum 2. Mal das Sekretariat der Akademie besetzt hatte, um die Immatrikulation von Ihm angenommener, aber vom Minister (gegen Konferenzbeschluß!) zurückgewiesener Studienbewerber zu erzwingen, zur fristlosen Kündigung des Professors führte.

 

Um die spirituelle Dimension ihres Wesens zu bekunden und das Mißverständnis einer Mini-Partei üblicher Art auszuschließen, gab sich die DEUTSCHE STUDENTEN-PARTEI seit 1969 parallel den Namen FLUXUS ZONE WEST. Der geistige Impuls Mitteleuropas und dessen Brückenfunktion zwischen Abendland und östlicher Geistigkeit sollte als vom Westprinzip ausgehende ÐÜberwindung des Materialismus aus dem Materialismus selbst - ,,similis similibus curantur" - und als Erweiterung des naturwissenschaftlichen Wissenschaftsbegriffs erkannt und umgesetzt werden.

 

4. Im Frühjahr 1970 mietete Joseph Beuys in der Düsseldorfer Altstadt ein Ladenlokal, das er als öffentlich, für jedermann zugängliches Informations- und Aktionsbüro einrichtete, und tat damit den ersten Schritt über den speziellen Kunstakademiebereich hinaus. Die DEUTSCHE STUDENTENPARTEI wurde übergeführt in die ORGANISATION DER NICHTWÄHLER, die seit dem Herbst 1971 ORGANISATION FÜR DIREKTE DEMOKRATIE DURCH VOLKSABSTIMMUNG hieß. Der Anti-Parteien-Impuls, der von Anfang an als dynamische Paradoxie in der Studentenpartei wirkte, wurde nun methodisch konzentriert und als Instrument zur Durch-Setzung aller inhaltlichen Punkte wurde die Volksabstimmung nach vorheriger freier Information in die Debatte gebracht. Dabei rief Beuys unter der Parole ,,ÐÜberwindet endlich die Parteiendiktatur!" oder ,, Wählt nie wieder politische Parteien; denn diese vertreten nicht die Interessen des Volkes, sondern nur die ihrer Geldgeber!" offen zur Wahlverweigerung und zur Gründung einer Volks- bzw. Bürgerinitiative auf, welche die Keimzelle einer neuen Gesellschaftsgestalt auf der Grundlage der Selbstbestimmung, direkter demokratischer Einwirkungsmöglichkeit auf die Gesetzgebung und eines bedarfsorientierten, nichtkapitalistischen Wirtschaftssystems werden sollte Die Organisation veranstaltete Versammlungen und Straßenaktionen, bei denen diese Prinzipien permanent zur Diskussion gestellt wurden.

 

Im Sommer 1972 installierte Joseph Beuys sein Informationsbüro auf der documenta 5 in Kassel und war persönlich während der gesamten 100 Tage dort anwesend. Diese weltweit beachtete, öffentliche Aktivität, die Beuys provokant, aber sachgemäß als Kunst nämlich als die wirklich zeitgemäße Kunst ausgab, trug dazu bei, daß sich immer mehr andere politisch fortschrittliche Kräfte im Umkreis der Organisation einfanden - sicher aber auch, daß Beuys 1 Tag nach Beendigung der documenta von dem Wissenschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Johannes Rau, einem einflußreichen SPD-Funktionär, der später Ministerpräsident und stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD werden sollte, fristlos (und wiederum 1 Tag später ,, vorsorglich " fristgerecht) als Lehrer der Kunstakademie Düsseldorf gekündigt wurde (s.o.). Bereits ,, vorsorglich " war Joseph Beuys nie zum Beamten ernannt worden!

 

Noch im Frühjahr 1972 hatte Beuys, der auf die freiwerdenden Messehallen der Stadt Düsseldorf als Standort einer vom Staat unabhängigen Akademie (aber auch zum Zwecke der Erweiterung der Kunstakademie-Räumlichkeiten, insbesondere seiner eigenen, immer enger werdenden Klasse) spekulierte, einen Träger-Verein ,, Freie Internationale Hochschule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung" gegründet. Zwar sollte es zur Umsetzung dieses Plans nicht kommen, die Messehallen wurden nicht freigestellt, der Verein aber blieb bestehen wie auch die Idee einer Schulgründung an anderem Ort zu einem anderen Zeitpunkt.

 

Im Herbst 1976 kam es anläßlich der Bundestagswahlen zu einem Arbeitsbündnis der ORGANISATION FÜR DIREKTE DEMOKRATIE mit der fast unbekannten ,, Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher"(AUD), einer kleinen, vornehmlich in Süddeutschland wirkenden Partei, die sich für direkt-demokratische Erweiterungen des bestehenden Parlamentarismus - so für das Prinzip Volksabstimmung oder die Einrichtung einer Institution ,,Bundes-Volksbeauftragter" - einsetzte und die Blockfreiheit Deutschlands propagierte. Diese Partei stellte Ihre Listenplätze für parteiunabhängige Persönlichkeiten zur Verfügung. So kandidierte Joseph Beuys auf einem Listenplatz für den Bundestag: ,, KREATIVITÄT = VOLKSVERMÖGEN - - Freie Kultur! Ich kämpfe für sie, für freie staatsunabhängige Schulen und Hochschulen. Freie Volksuniversitäten und eine RECHTSFORM des GELDES im Sinne des nach freier Entfaltung der Fähigkeiten drängenden Volkes. (DEMOKRATISCHES FINANZRECHT)..."

 

Parallel zu diesen Aktivitäten hatte sich eine Verbindung mit einer Gruppe von Menschen entwickelt, die sich z. T. aus der anthroposophisch orientierten Dreigliederungsbewegung, z. T. aus im Exil arbeitenden Kreisen des ,, Prager Frühlings" zusammensetzte und den Ideenimpuls von Wilhelm Schmundt ,, Der soziale Organismus In seiner Freiheitsgestalt" und sein neuer Geldbegriff (s. 0.) unter der Bezeichnung AKTION 3. WEG (A3W) In die sich u. a. aus ÐÜberresten der APO neu formierende Bürgerinitiativbewegung einbringen wollte und die in Achberg/Bodensee ein öffentliches Konferenz- und Tagungszentrum gründete. Die ORGANISATION FÜR DIREKTE DEMOKRATIE, deren Büro In der Düsseldorfer Andreasstraße 25 seit dem Herbst 1971 ein ehemaliger Landmaschinenbau -Ingenieur, Karl Fastabend, leitete, der aufgrund seiner jahrelangen Arbeit an einer ,, Demokratenfibel " auf Joseph Beuys gestoßen war, drängte immer mehr aus ihrer methodischen Beschränkung auf das Rechtsinstrument ,, Volksabstimmung " heraus, gewissermaßen - auf einer höheren Stufe - wieder zurück auf die Darstellung des Universalprinzips: die freie, Internationale Universität als Inspirationsorgan für eine neue Gesellschaftsordnung. Lag der Akzent zu Beginn auf der AUTONOMIE DES BILDUNGSBEREICHS - ,, Autonomie der Akademie" - und hatte er sich in der folgenden Etappe auf die DEMOKRATISIERUNG DES RECHTSBEREICHS verschoben, so rückte nun In der Logik der weiteren Konkretisierung die BESCHREIBUNG DES WIRTSCHAFTSWESENS auf der Grundlage eines elementaren Kapitalbegriffs und seiner Trennung vom Geldbegriff in das Zentrum der Betrachtung. Er, der Kapitalbegrlff, kristallisierte sich zum Schlüsselbegriff der gegenwärtigen Kulturstufe der Menschheit, die ja eine ,, Wirtschaftskultur " Ist. Immer deutlicher stellte sich heraus, daß der Hebelpunkt einer gesamtgesellschaftlichen Veränderung im Kapitalbegriff selbst lag, den es ins Bewußtsein zu rücken gilt.

 

5. So rief Joseph Beuys im Sommer 1977 anläßlich seines Beitrags zur documenta 6 ,, Honigpumpe am Arbeitsplatz" die FREIE INTERNATIONALE UNIVERSITÄT aus und veranstaltete - wiederum 100 Tage - in einem der documenta-Räume, durch den der Schlauch der Honigpumpe und der in ihm ununterbrochen zirkulierende Honig geleitet war, ein permanentes Seminar von morgens bis abends. Beuys hatte alternative Arbeitsgruppen, Vertreter politisch unterdrückter Minderheiten, Exilanten, Verfolgte, eine Abordnung von Lucas Aerospace Shop Stewards Combine, Wissenschaftler, Ärzte, Musiker, Maler, Bildhauer, Journalisten usw. Initiativen aus aller Welt zu dieser öffentlichen Konferenz eingeladen, um an diesem Modell die Idee einer zu institionalisierenden, permanent tagenden, öffentlichen, internationalen Konferenz über die schicksalsentscheidenden Fragen der Menschheit zu demonstrieren. Es entstand das komplexe Bild unterschiedlichster Ansätze und Lösungswege, wie die Machtstruktur des Kapitalismus in West und Ost, in Nord und Sud überwunden werden könnte, und die in ihrer Verschiedenheit alle, bewußt oder unbewußt, nach einem verbindenden Zentralprinzip drängten, nach jener Energie, die sich erst einstellt, wenn eine Detailproblematik restlos bis ins Zentrum der Gesamtproblematik zuende gedacht ist. Denn leicht hätte das Gefüge eines solchen Mammutprogramms zur ermüdenden Addition disparater Elemente verflachen können - Pluralismus ist ja noch nicht Freiheit -, wäre da nicht jener von Beuys, dem einzig an jedem Tag Anwesenden, gezogene rote Faden des neuen Kapitalbegriffs gewesen: das Grundprinzip der FIU.

In diesem Zusammenhang trat auch Rudi Dutschke zum ersten Mal mit Beuys in Kontakt. Die Freundschaft und gemeinsame Arbeit mit Ihm, der zwar schon 1967 regelmäßig mit Informationspapieren der DSP versorgt worden war, ohne daß er damals darauf reagiert hatte, wurde immer fruchtbarer und intensiver. Geplant war ein gesondertes Institut für Dutschke im Rahmen der FIU. Sein plötzlicher Tod, Weihnachten 1979, war ein großer Verlust.

 

1979 - Im Zuge der sich zusehends konturierenden Ökologie-, Basisdemokratie- und Friedensbewegung - ergriff die FIU gemeinsam mit der AKTION 3. WEG (A3W), der AUD, organisierten Umweltschutzinitiativen und der von dem Bundestagsabgeordneten, aus der CDU ausgetretenen Herbert Gruhl gegründeten GA Z (GRÜNE AKTION ZUKUNFT) die Initiative zur Gründung der Grünen, die als ,, Sonstige politische Vereinigung" zur Europawahl - u. a. mit Joseph Beuys als Kandidat antraten und 1980 - ebenfalls unter direkter Mitwirkung der FIU - als parlamentarischer Arm der Alternativbewegung in Deutschland die Form einer Partei erhielten. Sofern die FIU Innerhalb dieses Rahmens seitdem in Erscheinung tritt, versteht sie sich als parteiunabhängiges, autonomes Forschungsinstitut, das der GRÜNEN BEWEGUNG seine Forschungsergebnisse zur Verfügung stellt und die Partei davor zu bewahren trachtet, daß sie Im Automatismus des Parteienbegriffs verendet und ihr ursprüngliches Ziel aus den Augen verliert - wohl wissend, daß die ÐÜberwindung der herrschenden inneren und äußeren Machtstruktur ohne die Prinzipien der ,,Antipartei", der ,,Volksabstimmung", des ,,Entstaatlichten Schul- und Bildungswesens", aber insbesondere ohne den G e i s t des Erweiterten Kunstbegrlff, ohne also das Erkennen des Kapitals, sowie des Wesens vom Geld nicht möglich ist. Während des Bundestagswahlkampfes 1981 ließ Joseph Beuys als Spitzenkandidat der GRÜNEN im Zentrum Düsseldorfs ein GRÜNES ZELT errichten, wo er täglich für alle Bürger zur Verfügung stand.

 

1982 übertrug Beuys die Koordination und Durchführung seines documenta-7-Beitrages ,,7000 Eichen" der FIU, die im Befassen dieser praktischen, vielschichtigen Aufgabe (und Projekten ähnlicher Art) nun in die Gestalt eines selbstverwalteten Unternehmens hineinwächst und sich von daher mit der konkreten Frage der Bildung eines umfassenden Finanzierungsprogramms im Sinne einer Stiftung zu beschäftigen hat.

 

Nachtrag

Die Entstehungsgeschichte der FIU endet nicht mit dem " 7OOO Eichen-Projekt´. Obwohl der Düsseldorfer Trägerverein und die in der Kunstakademie ansässige Geschäftsstelle nach dem Tod von Joseph Beuys aufgelöst wurden, ist die Substanz der FIU und ihr Impuls damit nicht erloschen. Vielmehr existieren derzeit eine Reihe von Projekten und Initiativen, in denen an ihrer Inkarnation und Realisierung weitergearbeitet wird.

 

Wer sich dafür interessiert, wird sich auf den Weg machen und sie an ihrer Wirkungsweise erkennen.

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Rainer E. Rappmann im Winter 1991/92 Herausgeber

 copyrights: 1992 FIU-Verlag, Wangen/Allgäu

dritte, verkürzte und konzentrierte Auflage

Alle Rechte, auch die des auszugweisen Nachdrucks und der photomechanischen Wiedergabe, vorbehalten.

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1987 zweite Auflage: Freie Volkshochschule Argental e.V.

1984 erste Auflage:Free International University (FIU)

Photo auf der Umschlagseite: Dobromir Vitchev

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Ausstattung der vorl. Ausgabe: Rainer E. Rappmann

Herstellung: Druckwerkstatt Haslach, Wangen i. Allg.

Der Verfasser der vorliegenden Broschüre war seit 1966 Mitarbeiter von Joseph Beuys und leitete von 1980 bis 1986 die FIU-Geschäftsstelle in Düsseldorf.

Vertrieb: FIU-Verlag und -Versand, Rainer E Rappmann D-88239 Wangen/Allg. Am Schwarzenbach 25

Fon: 07528/7734, Fax: 07528/6028, E-Mail: FIU-Verlag@t-online.de