Lesecafé der Wüstenspringmäuse

Im Schuljahr 2005/2006 organisierten wir, die Wüstenspringmäuse, ein Lesecafé.
Wir nannten es „Fabelhaftes Lesecafé mit Kunstausstellung“,
weil wir dort den Eltern selbst geschriebene Fabeln vorgelesen und Kunstwerke vorgestellt haben.
Die Eltern waren ganz begeistert.

Fabeln sind Geschichten,
in denen Tiere so wie Menschen handeln und sprechen.
Häufig streiten sich die Tiere und meistens gewinnt der Schwächere.
Jede Fabel hat am Ende eine Lehre.

Das ist eine Fabel:

Die Kobra und der Affe

Eine Kobra traf einmal einen Affen.
Die Kobra klapperte: „Ich will dich auffressen!“
„Niemals! Ich bin viel größer und stärker als du!“, gab der Affe an.
„Dafür bin ich giftig“, zwischte die Schlange.
„Und ich kann klettern!“, rief der Affe.
„Ich auch“, behauptete die Kobra.
„Ach ja?“, fragte der Affe.
„Dann komm doch hoch!“ Und er sprang auf einen Baum.
Die Kobra wollte hinaufklettern.
Sie rutschte immer wieder ab, gab jedoch nicht auf.
Als sie es endlich geschafft hatte, stürzte sie ab und war tot.

Aus dieser Fabel kannst du lernen,
dass man den Mund nicht zu voll nehmen sollte und sich nicht überschätzen darf.
Autoren: David und Anh-Quoc

... Und noch eine Fabel:

Die Ratte und der Kater

Eine Ratte war in einem Kellerraum auf einem Regal
und ließ sich einen großen runden Käse, den sie gestohlen hatte, schmecken.
Mitten in der Mahlzeit schreckte sie hoch.
War das nicht der Geruch eines Katers oder einer Katze?
Schnell lief sie in eine Ecke des Kellers und passte auf.
Plötzlich sah sie etwas Schwarzweißes auf sich zubewegen.
Sie wollte zu ihrem Loch.
Doch genau aus der Richtung kam der Kater.
Der Kater lief auf sie zu und knurrte:
„Jetzt sitzt du in der Falle.
Du warst es also, der den großen Käse gestohlen hat.
Mein Herr hat tüchtig mit mir geschimpft und mich getreten. Jetzt habe ich dich!“
Zum ersten Mal sagte die Ratte etwas:
„Der Käse ist dahinten“, und sie zeigte auf ein altes Regal, „hinter den alten Dosen.“
Der Kater sah sich um und lief zu dem Regal.
Den Moment nutzte die Ratte aus und lief zu ihrem Loch und kroch hinein.
Als der Kater zurückkam, sah er sich um und fand das Loch,
die Ratte aber nicht mehr.
Sie lachte höhnisch.

... Was kannst du aus dieser Fabel lernen?
Autor: Lucas

Jedes Kind hat eine Fabel geschrieben und im Lesecafé vorgelesen.
Später wurden die Fabeln fotokopiert und dann zu einem Fabelbuch gebunden,
das jeder als Andenken gekriegt hat.

Wir hatten für das Lesecafé ein Podest in einer Ecke des Klassenraumes aufgestellt.
Darauf standen ein Tisch und eine Lampe, so dass wir die Fabeln gut vorlesen konnten.

Hier liest Ji-Hyun ihre Fabel vor.


Wir sprachen durch ein Mikrofon, damit alle uns gut hören konnten.
Zwischendurch stellten wir Kunstwerke vor,
die wir während unseres Projektes „Otmar Alt“ selber hergestellt hatten.
Otmar Alt wohnt heute in Hamburg.
Bei seinen Werken sind ihm leuchtende Farben sehr wichtig.
Er umrandet seine Kunstwerke schwarz, damit die Farben besser leuchten.
Er malt mit Vorliebe Fantasiewesen.

Auf diesem Bild zeigen Mahdi und Nora unsere „verzierten Namen“
nach den „Lustigen Buchstaben“ von Otmar Alt.



Wir lasen immer fünf Fabeln vor.
In einer großen Pause hatten die Eltern Gelegenheit,
unsere Kunstwerke zu bestaunen,
z. B. „Das Bremer Quartett“ und „Das Tor der Sehnsüchte“.



Damit man nicht nur zuhören musste,
sangen wir zwischendurch Lieder und spielten „Das Nussorchester“.
Bei einem Nussorchester sprechen Kinder etwas vor
und die restlichen müssen mit Nüssen den Rhythmus mitspielen.
Bei unserem Nussorchester sprachen Levin, Younes und Malte vor.



Als sie das zweite Mal vorsprachen, „klackerten“ die Eltern auch mit.
Da merkte man, dass sehr viele Gäste gekommen waren,
denn das Orchester erfüllte den ganzen Raum.

Am Anfang des Lesecafés waren wir sehr aufgeregt,
aber dann ist nichts schief gegangen und allen hat das Lesecafé sehr gut gefallen.