Kinder brauchen Grenzen

Leben und Lernen in der Grundschule ereignet sich in dem Spannungsfeld zwischen den Bedürfnissen jedes einzelnen Kindes und der Notwendigkeit der Einpassung in eine Gemeinschaft.

Schulkinder sind heute in der Regel freier und selbstbewusster als noch die Elterngeneration. Vielen Kindern fällt es schwer, Enttäuschungen auszuhalten, Bedürfnisse aufzuschieben. Sie nehmen Rechte selbstverständlich für sich in Anspruch.

Das Recht des Individuums erfährt dort seine Grenzen, wo es das Recht eines anderen verletzt.

Für Kinder einsichtige Regeln und Absprachen schaffen den Rahmen, in dem Bestätigung erlebt wird, Auseinandersetzung stattfindet und die Balance entwickelt werden kann zwischen dem Durchsetzen eigener Interessen und dem Sich-Zurücknehmen zugunsten anderer.



Das ist unsere Konsequenz für das Leben und Lernen in der Schule:

Regeln werden mit den Kindern zusammen entwickelt, so werden sie einsehbar. Wir Pädagoginnen und Pädagogen müssen uns der Auseinandersetzung um Grenzziehungen und Grenzüberschreitungen stellen.

In der Vielschichtigkeit unserer Rolle zwischen Nähe und Distanz, Autorität und Partnerschaft, Forderung und Entspannung; Begrenzung und Freiheit versuchen wir ausgewogen auf Kinder und Situationen zu reagieren in dem Grundkonsens:

Spontanität und Ausgelassenheit, wo und wann möglich,
Zurückhaltung, Ausdauer und Verzicht, wo und wann nötig